Der Wahlkampf in Grenchen ist zu Ende, François Scheidegger der neue Stadtpräsident. Persönliche Gratulationen vom unterlegenen Boris Banga gab es keine. Banga gibt Scheidegger die Schuld dafür, der neu Gewählte sieht das Ganze ein wenig anders.
«Ich hatte am Tag vor der Wahl noch Kontakt mit François Scheidegger, als wir anlässlich der Hauptübung der Feuerwehr gemeinsam für Fotos posierten», erzählt Banga. Dabei habe er seinem Konkurrenten «Toi Toi Toi» für den Sonntag gewünscht.
Am Sonntagabend herrschte dann aber offenbar Funkstille zwischen den beiden. Banga sei nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse noch länger mit seinen SP-Parteikollegen zusammengesessen, sagt dieser. «François Scheidegger hat sich mit einer SMS bei unserem Parteipräsidenten angekündigt, ist aber in der Folge nicht erschienen». Scheidegger habe sich ganz einfach nicht gezeigt.
Dem neuen Stadtpräsidenten habe er auf schriftlichem Weg seinen Glückwunsch zukommen lassen. Auch in den Medien hat Banga seinem Gegenüber zu seinem Sieg gratuliert, «mehr kann ich auch nicht machen.»
Vereidigung
Scheidegger sieht das Ganze ein wenig anders. Nachdem er am frühen Montagabend auf dem Oberamt vereidigt wurde und telefonisch nicht erreichbar war, meldet er sich später schriftlich.
Erstens hätte er an der Feuerwehrübung vom Samstag nie mit Banga für ein Foto posiert, stellt er Bangas Ausführungen richtig. Ein gemeinsames Foto sei einzig am Mittwoch im Flughafen-Restaurant entstanden. Auch ein «Toi Toi Toi» habe er vonseiten des amtierenden Stadtpräsidenten nie gehört.
«Hubert Bläsi, Alex Kohli und ich haben via SMS anerboten, der SP und ihrem Kandidaten die Hand zu reichen und uns ins Restaurant Metzgerhalle zu begeben. Unsere Anwesenheit war aber offenbar nicht erwünscht, erschienen ist im Grenchner Hof dann aber immerhin Präsident Remo Bill.»
Schriftlich gratuliert
Mit Scheideggers Aussagen konfrontiert, reagierte Banga mit Unverständnis: «Ich weiss nicht, weshalb er jetzt noch ein Theater macht. Vielleicht ist das sein Führungsstil.» (rom/ldu/ckk)