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Der Geschäftsführer des Velodrome, Peter Wirz, freut sich, dass die Bahn-EM gelungen ist.
Was sind das für Europameisterschaften gewesen, die am Sonntagabend im Velodrome zu Ende gingen. Vier Schweizer Medaillen konnten gefeiert werden, dazu ein Weltrekord und mit Elia Viviani oder Sir Bradley Wiggins – um nur die wohl bekanntesten zu nennen – weitere charismatische Sieger.
Die Organisatoren von Swiss Cycling und dem Velodrome mit ihren über 100 freiwilligen Helfern haben die Bewährungsprobe mit Bravour bestanden, die Fans erschienen in Scharen und zeigten sich äusserst begeisterungsfähig. Stefan Küng, Weltmeister, und seit Samstag auch Europameister in der Einzelverfolgung, zum Beispiel sprach von einer «Wand aus Lärm», welche ihn und seine Teamkollegen zu Höchstleistungen angetrieben habe.
Kein Wunder also, dass sich Peter Wirz, Geschäftsführer des Velodrome und Mitglied des Organisationskomitees der EM, sehr erfreut zeigte: «Der Anlass war ein riesiger Erfolg, der uns nur zwei Jahre nach Eröffnung in eine andere Kategorie katapultiert hat.»
Er gehe davon aus, dass insgesamt an die 12 000 Zuschauer die Wettkämpfe vor Ort erlebt hätten. Swiss Cycling spricht in einer Mitteilung von 8000 Besuchern, womit die im Vorfeld angestrebten Besucherzahlen dennoch erreicht wären. Mit diesen Meisterschaften habe man enorm an Reputation gewonnen. Dies werde sich bestimmt auszahlen, indem mehr Trainingslager in Grenchen gebucht würden, aber auch im Sponsorenbereich erhoffe man sich einen weiteren Schub.
Auch der nationale Radsportverband Swiss Cycling zieht in einer Medienmitteilung eine positive Bilanz zur Bahn-EM im Velodrome. «Das Team von Swiss Cycling zeigte sich an den Heim-Meisterschaften von seiner besten Seite», schreibt der Verband und zählt die in Grenchen erzielten Rekorde und Medaillen auf. Die EM sei auch beim Fernsehpublikum gut angekommen, wie die Zahlen von SRF zeigen: Die Berichterstattung von «sportaktuell» am Donnerstagabend hatte mit 154 000 Zuschauerinnen und Zuschauern einen Marktanteil von 26,4 Prozent. (mgt)
Peter Wirz hat insbesondere von den teilnehmenden Mannschaften erfreuliche Rückmeldungen erhalten. «Neben der guten Stimmung ist vor allem die für eine Europameisterschaft überschaubare Grösse positiv aufgenommen worden», erklärt er dazu. «Und natürlich ist allen aufgefallen, wie schnell unsere Bahn tatsächlich ist. Ein Weltrekord fällt nicht einfach so vom Himmel.»
Der Geschäftsführer und sein Team wollen auch in Zukunft vor allem ihre Sportart promoten. Nächstes Jahr strebt man wieder die Austragung eines Anlasses der höchsten internationalen Kategorie an. Absehen wird man vorderhand aber von der Durchführung eines Sechstagerennens. «Vor allem das finanzielle Risiko erscheint uns als zu gross. Das heisst nicht, dass wir das Projekt ganz fallen lassen, aber nächstes Jahr wird es bestimmt kein ‹Sixday› im Velodrome geben», führt Peter Wirz dazu aus.
Grenchen und sein «Radtempel» haben gezeigt, dass sie einen Grossanlass bewältigen können. Darf man deshalb bereits von einer Weltmeisterschaft träumen? «Das ist wieder eine andere Geschichte und noch einmal einige Nummern grösser mit viel mehr Auflagen seitens des internationalen Verbands. Aber eine Überlegung ist es allemal wert», lässt Peter Wirz diese Angelegenheit noch offen.
Eine allgemeine und erfreuliche Feststellung zum Schluss: Das Velodrome Grenchen wird auch im zweiten Betriebsjahr mit einem finanziellen Plus rechnen können.