Heli-Weekend
Auf dem Flughafen Grenchen dreht sich alles um den Helikopter

Im Zentrum des diesjährigen Spektakels des Heli-Weekends auf dem Flughafen Grenchen stehen die Rettungshelikopter.

Peter Brotschi
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So sieht es aus, wenn der Fotograf an der Winde hochgezogen wird: Super Puma der Luftwaffe für Such- und Rettungseinsätze. pbg

So sieht es aus, wenn der Fotograf an der Winde hochgezogen wird: Super Puma der Luftwaffe für Such- und Rettungseinsätze. pbg

Solothurner Zeitung

Ab morgen lockt auf dem Flughafen Grenchen das vierte Heli-Weekend mit diversen Attraktionen – Heli-Vorführungen, Schnupperflüge, Rundflüge, Modellheli-Ausstellung, Fanartikel sowie Speis und Trank.

Seit rund 60 Jahren fliegen Helikopter in der Schweiz. Das Konzept des Drehflüglers war aber schon Jahrzehnte vorher bekannt. Allerdings dauerte die technische Entwicklung länger als bei den Flächenflugzeugen. Richtig los ging es nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Faustregel kann man sagen, dass die Zeit der Helikopter in der Schweiz ab Ende der 1940er-Jahre begann: Im September 1948 wurden erstmals von einem britischen Piloten Postsäcke transportiert, von der Sihlpost Zürich nach Dübendorf und Kloten. 1952 fand die erste nationale Helikopter-Konferenz statt und die Schweizer Luftwaffe schaffte die ersten zwei Helis an.

Im zivilen wie militärischen Bereich setzte sich der Helikopter bald durch – weltweit. In der Schweiz gibt es eine relativ hohe Zahl dieser Luftfahrzeuge: Ende 2009 waren 320 Helikopter registriert, 20 Jahre zuvor waren es noch 200 gewesen. Rund zwei Drittel der Schweizer Fläche bestehen aus Gebirge. Bei dieser Topografie sind die Helis das ideale Gerät für den Transport von fast allem: Ob Holz aus Steilhängen abtransportiert wird, eine Alphütte versorgt werden muss, ein Neubau entsteht oder eine verletzte Person zu retten ist.

Rega präsentiert ihre Maschinen

Im öffentlichen Bewusstsein sind vor allem die Rettungshelikopter präsent. Es ist ohne Zweifel die vornehmste Aufgabe für Helikopter. Am Heli-Weekend vom kommenden Wochenende steht dieser Typ im Zentrum. «Das Publikum wird den Helikopter als unerlässliches Rettungsgerät erfahren können», hält Flughafendirektor Andreas Wegier fest. So ist es ihm gelungen, dass die Rega gleich beide Helis präsentieren wird: Zuerst einmal der neue AgustaWestland AW109SB Da Vinci, der vor allem im Gebirge eingesetzt wird. Am Sonntag operiert der sonst in Bern-Belp stationierte EC145 ab Grenchen; das Produkt von Eurocopter aus dem schwäbischen Donauwörth wird von der Rega hauptsächlich im Flachland verwendet.

Wiederum zu Gast ist das deutsche Heer mit einem ihrer riesigen Sikorsky CH-53. Laut Andreas Wegier wird dieses Mal ein Sanitätshelikopter gezeigt. Die ganze Crew, inklusive Sanitätspersonal, wird anwesend sein und kompetent Auskunft geben können. Die Schweizer Luftwaffe kommt mit zwei Super Pumas und einem der neuen Eurocopter EC135. Der eine Super Puma ist der «SAR-Heli», der als Such- und Rettungshelikopter rund um die Uhr bei der Luftwaffe auf Pikett steht. Er ist mit dem Infrarot-Suchgerät und einer Rettungswinde ausgerüstet. Der zweite Super Puma wird am Samstagnachmittag die bereits zur Legende gewordene Vorführung fliegen.

Vielseitiges Rahmenprogramm

Zu erleben gibt es aber noch viel mehr: «Swiss Jet» wird morgen Samstag mit einer AgustaWestland AW139 den Ski-Star Daniel Albrecht zu einer Autogrammstunde nach Grenchen fliegen. Jürg Fleischmann zeigt mit der Bölkow Bo105 von Red Bull eine spektakuläre Darbietung. Rund 40 Helikopter sind angemeldet, weitere können hinzukommen. Auch die Fans von Modellhelikopter werden auf ihre Kosten kommen. Es gibt eine grosse Ausstellung sowie Vorführungsflüge, unter anderem mit dem Modellflugpilot-Europameister Ennio Graber. Verkaufs- und Informationsstände, Verpflegung sowie Rundflüge runden das Programm ab.

Heli-Weekend: Flughafen Grenchen, Samstag, 12. März, ab 9 Uhr bis Sonntag, 13. März, 16.30 Uhr. www.airport-grenchen.ch