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Eric von Schulthess hat erstmals bei einem internationalen Wettbewerb für Landschaftsfotografie teilgenommen - mit Erfolg. Seine Resultate können sich sehen lassen.
Der Grenchner Eric von Schulthess hat fünf seiner Landschaftsfotografien beim Wettbewerb des renommierten Profifotografenverbands «Master Photographer International», der seinen Ursprung in Kanada hat und dem inzwischen Kunstfotografen aus aller Welt angehören, in der Kategorie «Kunstlandschaften» eingesandt.
Von Schulthess staunte nicht schlecht, als er vor Kurzem die Nachricht erhielt, dass vier der fünf Aufnahmen mit einer Bronze-Medaille ausgezeichnet wurden. Der Lohn für den Aufwand, den von Schulthess in diesem Jahr betrieb, um seine Fertigkeiten zu verbessern und sich intensiv mit der Fotografie zu beschäftigen.
«Ich unterscheide zwischen Knipser und Fotografen. 40 Jahre lang war ich ein Knipser», sagt von Schulthess, den man in Grenchen den Wenigsten vorstellen muss. Er ist begeisterter Jäger und organisiert seit Jahren auch professionelle Jagdreisen im In- und Ausland. «Die Kamera hat mich immer begleitet auf meinen Reisen, ich habe viel fotografiert, alles Mögliche, zur Erinnerung, zum Spass».
Auf einer solchen Reise durch Kirgistan habe er ein Erlebnis gehabt, das seine Einstellung zur Fotografie von Grund auf verändert habe. «Da war ich inmitten dieser grossartigen Landschaft mit unglaublichen Bergen und einem Sternenhimmel, wie ich ihn nie zuvor gesehen habe. Ich fragte mich: Wie kriege ich diesen Himmel in meine Kamera?» Wieder zu Hause schaffte er sich als erstes eine «anständige» Spiegelreflexkamera an mit einem lichtstarken Objektiv.
Vom Kamerahersteller wurde er zu einem Workshop eingeladen, nur schon um die Möglichkeiten des Geräts kennenzulernen. Und das Fieber packte ihn. Er besuchte weitere Workshops, insbesondere beim Landschaftsfotografen Fabio Antenore, dessen Bilder ihm sehr gut gefielen. «Mir gefiel seine Bildsprache, er kreiert hyperrealistische Landschaften, verwendet oft Time Blending oder Time Stacking».
Beim Time Blending kombiniert man zwei oder mehr Aufnahmen, die im Extremfall mit einem Zeitunterschied von einigen Stunden aufgenommen wurden, um verschiedene Farbeffekte auf einem Bild zu vereinen. Beim Time Stacking werden mehrere Aufnahmen zu einem Zeitstapel verarbeitet. Damit werden interessante Wolkenhimmel kreiert oder Sternenverläufe abgebildet. Bei beiden Techniken wird das Resultat mit Fotoprogrammen am Computer zusammengerechnet.
Es folgten weitere Workshops und Tutorials, entweder live bei Fotografen oder online. Was ihn aber wirklich weiterbrachte, war seine eigene Aktivität. «Ich beschäftige mich jeden Tag mit Fotografie und habe einen Riesenspass daran.»
Ihm sei Corona insofern entgegengekommen, als dass nichts mehr lief in seiner anderen Passion: Jagdreisen fielen komplett aus und auch die Arbeit in seiner Uhrenfirma erlaubte es ihm, beispielsweise frühmorgens auf den Berg zu fahren und Sonnenaufgänge zu fotografieren. Von Schulthess spezialisierte sich auf die sogenannte «blaue Stunde», der Zeit in der dunkleren Phase der Morgen- und Abenddämmerung.
Ab nächstem Jahr will der Landschaftsfotograf selber Fotoreisen organisieren, Workshops organisieren und seine Begeisterung weitervermitteln. «Bring Switzerland into people’s home», so sein Motto – die Schweiz mit ganz anderen Augen kennen lernen und international bekannter machen. «Aber ich habe noch viel zu lernen.»