Grenchen
Armee-Küchenchefs kochen im Velodrome für 4000 Personen

Mit über 4000 Teilnehmenden wird am Samstag die bisher grösste Veranstaltung im Velodrome über die Bühne gehen. Es handelt sich um den Jahresrapport der Logistikbasis der Armee (LBA).

Andreas Toggweiler
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Reto Walther ist für die Verpflegung der 4000 Teilnehmer verantwortlich
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Material wird herumgeschoben
Vorbereitungen für den Jahresrapport der Logistikbasis der Armee im Velodrome
Die Gläser warten schon auf den Tessiner Merlot
Es ist offensichtlich, welche Armee hier tagt
Die Armeepappbecher werden ebenfalls fein säuberlich aufgereiht
Die Aperobrettchen werden auf die Tische verteilt
Aperounterlage à la Swiss Army
Reto Walther gibt letzte Instruktionen

Reto Walther ist für die Verpflegung der 4000 Teilnehmer verantwortlich

Hanspeter Bärtschi

Die mehrheitlich zivilen Mitarbeiter der Armeelogistik (früher: Zeughäuser) finden sich dabei auf Einladung des LBA-Chefs, Divisionär Daniel Baumgartner, zum Informationsaustausch und Geselligkeit ein. Auch Verteidigungsminister Ueli Maurer und Armeechef André Blattmann geben sich die Ehre. Im Gegensatz zu früheren Rapporten sind diesmal nicht nur die Kader eingeladen, sondern alle Mitarbeiter.

Wie bei Militäranlässen üblich, hat die Truppe die eigene Küche dabei. Teilnehmer des Küchencheflehrgangs in Thun bereiten heute Vormittag die Mahlzeiten auf Feldküchen zu und bringen sie am Mittag per Lastwagen nach Grenchen, wo in zwei grossen Festzelten nicht weniger als 50 Ausgabestellen eingerichtet werden.

Die Militärköche sind sich das Verarbeiten von grossen Mengen zwar gewohnt, «doch dies ist auch für uns eine neue Dimension», meint Reto Walther. Der Stabsadjutant der Logistikbasis Thun ist für die Verpflegung am Grossanlass verantwortlich.

Während der Kommandant im Velodrome den Ablauf des Rapports durchexerziert, geht es in den beiden Festzelten zu wie in einem Ameisenhaufen. Palettenweise wird Material herangekarrt, Tische, Tabletts und Geschirr werden auf- und bereitgestellt.

Fürs rationelle Fassen präsentiert Walther eine originelle Lösung: Ein Sperrholzbrett mit verschiedenen Aussparungen für Gläser, Besteck etc. Doch was gibt es eigentlich zu essen? «Beim Menu wollten wir die Kantone kulinarisch abbilden, in denen sich unsere fünf Logistikzentren befinden», erläutert Walther. Serviert wird ein Zürcher Eintopf, ein Berner Schüblig, eine Freiburger Cuchaule (Safranbrötchen) und eine Aargauer Rüeblitorte zum Dessert. Dazu gibts Merlot aus dem Tessin zu trinken.

Die 4000 Mahlzeiten werden von rund 60 Militär-Küchenchefs zubereitet, die am Montag ihre Ausbildung in Thun begonnen haben. Natürlich seien diese auch im Zivilleben Köche. Die Anforderungen bezüglich Handling und Hygiene der Lebensmittel seien dieselben wie Zuhause oder im Restaurant «einfach in einem etwas grösseren Massstab», sagt Walther schmunzelnd. Auch habe man Küchenmaterial von weiteren Armeelogistik-Standorten ausgeliehen. Am Montag wird es zurückgebracht - selbstverständlich sauber abgewaschen.