Die Baustelle am Burgunderweg sorgt für Ärger und lässt beim Stromanbieter die Telefondrähte heiss laufen. Die Anwohner fühlen sich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Gestern Nachmittag wurde der Burgunderweg bei strömendem Regen zum Schauplatz zum Teil heftiger Diskussionen zwischen Anwohnern und Bauarbeitern der SWG. «Könnt Ihr nicht etwas zack, zack machen, wenn nötig Tag und Nacht arbeiten?», meint eine Anwohnerin. «Das Problem ist halt, dass wir nicht gewusst haben, dass es so viel Schnee gibt», so ein Bauarbeiter. «Sie haben halt keinen Fernseher und kein Radio und die Wetterprognosen nicht gehört», erwidert eine andere Anwohnerin.
Stein des Anstosses: Mehrere Löcher von rund einem Meter Seitenlänge wurden am Burgunderweg gegraben und die Zu- und Wegfahrt zu Garagen und privaten Parkplätzen dadurch erheblich erschwert. Die SWG muss dort eine neue 0,4 KiloVolt-Kabelanlage ziehen. Nach einer Störung Anfang Sommer wird im Quartier der Strom nur noch von einer Seite eingespeist, und die Versorgungssicherheit wäre im Fall einer weiteren Störung für das ganze Quartier nicht mehr gewährleistet.
Arbeiten begannen im Sommer
Die erste Phase der Bauarbeiten erfolgte im Juni, die Alpenstrasse wurde mit neuen Kabeln versehen. Man habe das erste Haus am Burgunderweg in die Arbeiten einbezogen und dort ein Loch graben müssen, weil man die Arbeiten an der Alpenstrasse sonst nicht hätte abschliessen können, erklärt Roland Schwiete von der SWG vor Ort. Dieses erste Loch wurde im Sommer nur notdürftig wieder zugeschüttet und erst nach Reklamationen der Anwohner mit einer Stahlplatte versehen.
Letzte Woche wurden weiter nördlich zwei weitere Löcher gegraben und mit Abschrankungen versehen. Die Anwohner reklamierten bei der SWG, insbesondere, weil sich an den darauffolgenden Tagen kein Arbeiter auf der Baustelle zeigte.
Jetzt, mit den starken Schneefällen der letzten Tage, hat sich die Situation verschärft und die Telefondrähte liefen heiss. «Wir haben einfach Pech gehabt. Jetzt haben wir Schnee bekommen und damit hat niemand gerechnet», so Schwiete. Die ohnehin enge Strasse ist durch die Schneeräumung und die Haufen auf beiden Seiten noch enger geworden, für den Kehrichtwagen gibt es kein Durchkommen mehr. Die Anwohner nerven sich darüber, dass man ihnen in einem Brief im Sommer Versprechungen gemacht hatte, die Baustelle und die damit verbundenen Behinderungen seien nicht von langer Dauer.
Dringendere Arbeiten im Zentrum
Dass man die Arbeiten nicht schon im Sommer abschliessen konnte, habe mit den dringenden Arbeiten an der Bahnhofstrasse, der Leuzigenstrasse und einer Störung an der Kastelsstrasse zu tun gehabt, erklärt Markus Siepe, Leiter Strom bei der SWG. Diese Arbeiten habe man vorziehen müssen, und die Verzögerungen seien die Folge davon. Er habe beschlossen, den letzten Teil der Arbeiten am Burgunderweg noch dieses Jahr abzuschliessen. Dass so viel Schnee falle, damit habe man nicht gerechnet. «Wir graben jetzt die restlichen Löcher und können die Arbeiten Ende dieser Woche, spätestens Anfang nächster Woche abschliessen.» Die genervten Anwohner glauben nicht so recht daran: «Es wurden doch wieder Schnee und kalte Temperaturen gemeldet ab Mittwoch, und dann passiert sicher wieder nichts», meint eine Anwohnerin.