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Die Information zur Überbauungsordnung CSL mobilisierte 120 Personen. «Die Dimension dieser Ansiedlung ist für Lengnau erfreulich und beängstigend», sagt ein Besucher.
Das Mitwirkungsverfahren zur Kantonalen Überbauungsordnung CSL Lengnau ist abgeschlossen. 11 Eingaben zur Richtigkeit des Verfahrens, zum Wasser, dem Verkehr, der Infrastruktur und ganz allgemein zum Einfügen des Industriekomplexes in die Umgebung wurden gemacht (wir berichteten). Nun fand nach einer ersten im August eine zweite Informationsversammlung statt. «Das Interesse an Information ist mit über 120 Teilnehmenden grösser als für eine Gemeindeversammlung» sagt Gemeindepräsident Max Wolf.
In Lengnau setzt der Kanton Bern mit der Ansiedlung der CSL Behring AG einen Entwicklungsschwerpunkt mit ambitioniertem Terminplan bis zur Genehmigung der Baubewilligung im April/Mai 2015. «Die Dimension dieser Ansiedlung ist für Lengnau erfreulich und beängstigend» sagt ein Besucher der Information.
Die bewirkten Änderungen. Auf Gebäuden über 30 Meter Höhe dürfen neu keine Technikaufbauten mehr erstellt und keine Firmenanschriften mehr gebaut werden. Der Freihaltebereich für das dritte Geleise der SBB wird zum Parkbereich. Der Radweg wird verlegt, auf den Fussweg entlang der Leugene wird zugunsten eines Ökostreifens verzichtet.
Ein Bereich für eine Energiezentrale der Burgergemeinde und einer für eine Trafostation wird neu geschaffen. «Es gibt keine Lex-CSL» sagt Arthur Stierli, Vorsteher des Amtes für Gemeinden und Raumordnung zum Bewilligungsverfahren. Bewilligungsschritte würden koordiniert und nicht übersprungen. CEO Uwe E. Jocham und Architekt Walter Läderach von CSL Behring AG informieren zu den Gebäuden, dem Prozess und der benötigten Infrastruktur für die Herstellung rekombinanter Produkte. Die Lengnauer sorgen sich um ihr gutes Quellwasser wegen der benötigten Menge für die Produktion. Die bereits bestehende Notversorgung mit Wasser vom Wasseramt scheint wenig beliebt. Nicht aufgezeigt wurden Zahlen oder ein Vergleich zu heute.
40 Meter hohe Gebäude sind neu im südlichen Teil der Industriezone erlaubt. In einer Animation zeigten die Gesuchsteller dazu Bilder. Der Vergleich mit den bestehenden Gebäuden und dem Horizont ist trotzdem nicht ganz vorstellbar.
«Gut, wird in die Höhe gebaut, das benötigt weniger Land» und «wahrscheinlich werden wir uns daran gewöhnen müssen» folgern Besucher der Infoveranstaltung und meinen zum Verkehrsaufkommen mit gerechneten 280 Bewegungen, dass auch die Angestellten vieler kleinerer Betriebe zur Arbeit fahren würden.