Die zum zweiten Mal durchgeführten Kulturtage Bettlach machten Kultur zum Anfassen und Ausprobieren möglich.
Ein Dorf mit einer langen Kulturgeschichte, ein Dorf mit Kulturinteressierten. So zeigte sich Bettlach am vergangenen Wochenende. Zum zweiten Mal fanden die Bettlacher Kulturtage im Adamhaus statt, organisiert von der Jugend,- Kultur- und Sportkommission (JKS) Bettlach.
«Wir leben in einer modernen Welt, in der alles oft hektisch vor sich geht. Alte Erinnerungen gehen manchmal leider vergessen, spannende Geschichten der Vergangenheit gehen beinahe verloren.» Dem wolle die JKS Bettlach entgegenwirken, so Franziska Leimer, die Präsidentin.
Dank des sonnigen Wetters konnten sich die Besucherinnen und Besucher drinnen und draussen vergnügen und sich einen grossen Teil der Dorfkultur näherbringen lassen. Einer der Höhepunkte, so Leimer, war die Réunion der Bettlach Singers, was auch die grosse Besucherzahl zeigte. Von 1974 bis 1999 waren die jeweils fünf oder sechs munteren Sänger wichtiger Bestandteil von Bettlach. Stolz sein können die Bettlacher allemal, hatte die Männergruppe doch schweizweit diverse Fernseh- und Radioauftritte.
Wer die Sänger an einigen ihrer Auftritte erleben wollte, konnte im «Spycher-Chino» Platz nehmen und sich alte Aufnahmen ansehen. Dies war eine gelungene Überraschung der JKS. Denn sie digitalisierte das ihnen zur Verfügung gestellte Material und konnte dem Männertrupp eine DVD mit diversen Ausschnitten ihres Schaffens überreichen. Unerwartet überraschten die «Stargäste» Bruno Ballabio, Franz Böhler, Franz Leimer, Franz Allemann und René Daumüller dann auch noch alle Anwesenden – als hätten sich die Bettlach Singers nie getrennt sangen sie Lieder aus ihrem Archiv.
Musiziert wurde am Wochenende von vielen Seiten. So beglückte die Musikschule Bettlach mit drei Saxophonisten und Klarinettisten. Das Handorgel-Duett Starkermann und Walter, die Alphorngruppe Echo vom Jura sowie der Jodlerklub Bettlach waren ebenfalls mitverantwortlich für die heitere Stimmung. Auf jeden Auftritt folgte grosser Beifall, von den Musikern wurden Zugaben verlangt.
Die JKS hat auch an den zweiten Kulturtagen ein ganz besonderes Fest organisiert. Mit dem vielfältigen Programm konnte jede Altersgruppe erreicht werden. Das Zusammentreffen von Musik, Kunst und Kultur sorgte für das einzigartige Ambiente.
Zur Feier von zehn Jahren Kunstausstellung im Adamhaus konnten sich Kunstinteressierte auf eine künstlerische Reise begeben, da wunderschöne Bilder von regionalen Künstlern gezeigt wurden. Sich in die Vergangenheit zurückversetzen konnte man sich entweder durch die Fotoausstellung «Bettlä früher und heute» oder im Wohnzimmer der historischen Wohnung. Dort lauschte Gross und Klein gespannt den Geschichten und Sagen von Hans Rudolf Zuber, welcher jedermann in seinen Bann zog und bereits zum zweiten Mal für die Kulturtage engagiert wurde.
Die JKS wurde ihrem Motto – Kultur zum Anfassen und Ausprobieren – auf jeden Fall gerecht. Die Dorfgeschichte darf nicht vergessen gehen – das sehen nicht nur die Organisatoren so, sondern auch die Besucherinnen und Besucher, welche allesamt begeistert waren.