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Solothurn
Grenchen
Grenchen hat seine mia wieder. Die Mittelländer Ausstellung ist am Mittwoch gestartet und dauert noch bis Sonntag. Der Neuanfang nach einem Jahr Pause scheint gelungen. Auch wenn alles etwas kleiner ist.
Dass die Mia kleinere Brötchen backt als auch schon, wurde schon an der öffiziellen Eröffnung klar, als sich auch das Improvisationstalent von Neo-Messeorganisator Christian Riesen zeigte. Dieser lud kurzum eine Pfadfinderin ein, mit ihm und dem Stadtpräsidenten das ominöse Eröffnungsband durchzuschneiden. Denn Prominenz fehlte diesmal weitgehend. Mit Ausnahme einiger weniger Gemeinderäte und ein paar Aussteller-Vertretern war es ein kleines Grüppchen, das sich auf den Ausstellungsrundgang durch das Velodrome begab. Die Gäste zeigten sich aber beeindruckt, wie es Riesen gelungen ist, sozusagen aus dem Nichts eine neue Mia auf die beine zu stellen.
Nach einem beispiellosen Schlussspurt und etlichen schlaflosen Nächten - wie er einräumte - zeigte sich Riesen denn auch erleichtert, dass eine Mia zustande kam, die sich erst noch ehen lassen kann. Wenngleich mit weniger Ausstellern und «luftiger» gestaltet. Dies erwies sich aber auch als Chance: Aussteller, die nun einfach etwas Platz brauchen, kamen voll auf ihre Rechnung, wie die Sonderschau mit zwei original Segelflugzeugen und einem Weltmeisterschafts-Gasballon-Korb zeigt. Überhaupt nimmt das Thema Fliegerei - durchaus passend zu Grenchen - viel Raum ein, mit einem Gemeinschaftsstand verschiedener Anbieter rund um den Flughafen.
Breit machen können sich auch etliche Institutionelle wie Kantons- und Stadtpolizei, SWG; Grenchen Tourismus, Pfadi Johanniter oder das Kulturhistorische Museum, wo ein Vorgeschmack auf die kommende Ausstellung zum Generalstreik 1918 gezeigt wird. Zu einem «Virtual Reality»- Ausflug ins Berner Oberland lädt Lenk-Simmental-Tourismus. Die Gastregion an der heurigen Mia ist bei Touristen aus der Region Solothurn-Grechen sehr beliebt. «Es ist das Haupt-Einzugsgebiet unserer Gäste», sagte Geschäftsführer Albert Kruker.
Insgesamt hat man nicht den Eindruck, die Mia sei eine aufgeblasene Sache. Niemand vermisst die vielen Weinverkäufer wirklich. Es gibt Verpflegungsmöglichkeiten, Konzerte, Vorträge, Wettbewerbe und natürlich den Lunapark. Stadtpräsident François Scheidegger beglückwünschte Riesen zu seinem Mut, sich an die serbelnde Mia zu wagen und auch allen anderen Beteiligten, welche die Auferstehung möglich machten.