Im Alter von 97 Jahren ist Ende Dezember der Grenchner Lokalhistoriker Hans Kohler gestorben. Er hat drei Bücher über Grenchen veröffentlicht und erhielt 1996 den Kulturpreis der Stadt.
Hans Kohler, der am 26. Dezember verstarb, verkörperte mit seinem Werk das Andenken an ein früheres Grenchen, an seinen Wandel. Drei Bücher mit Postkarten, Fotos, Bildern und anderen Dokumenten hat er veröffentlicht: «Gruss aus Grenchen» (1985), «Grenchen in alter Zeit» (1990) und «Damals in Grenchen» (2003).
Zwei Ausstellungen im Kunsthaus wurden ebenfalls zu Publikumsmagneten. Besonders gute Erinnerungen hatte er an jene von 1986, wie er dieser Zeitung anlässlich eines Gesprächs zu seinem 95. Geburtstag zu Protokoll gab. «Die Solothurner Regierung erschien in corpore und nicht weniger als 6000 Personen wollten sich die Exponate ansehen.»
1996 erhielt er den Grenchner Kulturpreis. Leute wie Adolf Ogi oder der ehemalige Eta-Direktor Anton Bally gratulierten neben zahlreichen anderen, und das Schweizer Fernsehen besuchte ihn mit einem Redaktionsteam von «Schweiz aktuell». Seine Heimatsammlung, die als Ganzes einmalig und für die Grenchner Lokalgeschichte von hervorragender Bedeutung ist, hat er vor einigen Jahren dem Kultur-Historischen Museum übergeben.
Ursprünglich hat Hans Kohler – oder John, wie er von vielen seit der Schulzeit genannt wurde – seine kaufmännische Ausbildung bei der Garage Fischer (neben der Löwenkreuzung) absolviert. 1941 trat er in die Grenchner Stadtverwaltung ein, arbeitete auf dem Kriegsvorsorgeamt, dem Arbeitsamt und dann jahrelang als Sekretär auf der Finanzkontrolle.
Ab 1964 und bis zur Pension war er danach Kassier bei der damaligen Kantonalbank. Zum Wandel in der Stadt äusserte er sich durchaus positiv: «Natürlich sind einige erhaltenswerte Gebäude wie die «alte Post» leider verschwunden. Nun ist aber eine Generation am Werk, welche wieder vermehrt zu historischen Gebäuden schaut», sagte er im Oktober 2016.
Vieles ist von und über Hans Kohler bekannt. Wenige dürften aber gewusst haben, dass er auch eine freundschaftliche Beziehung zum grossen österreichischen Komponisten Franz Lehár pflegte. «1942 habe ich ihm während seines Aufenthaltes im Zürcher «Baur au Lac» geschrieben. Daraus hat sich dann eine schöne Freundschaft ergeben», erklärte Hans Kohler damals. (igu/at.)
Die Abschiedsfeier für Hans Kohler findet am Donnerstag, 10. Januar 2019, um 14 Uhr in der Zwinglikirche statt.