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Viele Besucher feierten das 50-Jahr-Jubiläum des Kirchturms in Büren an der Aare. Sein Vorgänger war 1963 eingestürzt.
«Manchmal braucht es einen Turmeinsturz, um zu begreifen, dass bemerkenswerte Architektur nicht nur in der Antike erschaffen wurde», erklärte Markus Schneider von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK und Projektleiter des neuen Kunstführers der Stadtkirche Büren.
Er war zusammen mit den Autoren Felix Ackermann und Walter E. Meyer ins Stedtli gereist, um den neuen Kunstführer am Kirchturmfest offiziell zu präsentieren. Die 52-seitige Publikation stiess bei den Gästen auf grosses Interesse und auch die Führung in der Kirche sowie die Ausstellung dazu im Spittel-Museum wurden sehr gut besucht.
Pfarrerin Sandra Begré legte in ihrer Predigt die Geschichte vom Turmbau zu Babel aus. Auch dort scheiterte ein Turmprojekt. Die reformierte Kirche baue solche Türme, wenn sie ohne die Menschen baue. Es stelle sich ganz aktuell die Frage, wie die Kirche sich künftig positionieren wolle. Diese müsse beständig und verlässlich sein wie ein Stein, aber auch in Bewegung bleiben wie eine Welle und mit den Menschen unterwegs sein.
Damit sprach Sandra Begré den neu gesetzten Gedenkstein namens «Welle» an, der oben an der Ländtetreppe künftig an die dramatischen Ereignisse des Kirchturmeinsturzes und Wiederaufbaus erinnern und auch als Verbindung Kirche –Stedtli verstanden werden soll.
Gut besucht waren alle Attraktionen, die sich das OK-Team für den Jubiläumsanlass (wir berichteten) hatte einfallen lassen. Die Tyrolienne, an der sich Interessierte vom Kirchenplatz aus aufs andere Aareufer gleiten lassen konnten, war so gefragt, dass man zeitweise 45 Minuten anstehen musste, um das kurze, dafür erfrischende Vergnügen an diesem heissen Tag zu geniessen.
Zum Mittagessen wurde den Besuchern und Besucherinnen zudem kostenlos Pasta serviert. «700 Mittagessen gingen über den Tisch», erklärte Hans-Rudolf Meyer vom OK-Team Kirchturmfest. Auch das für den Anlass eigens gebraute Turmbier, welches zum Apéro spendiert und danach am Fest verkauft wurde, fand grossen Absatz.
Aber auch die anderen Attraktionen und verschiedenen Konzerte sorgten bei den Besuchern für gute Stimmung. Das in der Kirche zweimal durchgeführte «Rock da House»-Konzert, ein Projekt der Musikschule Region Lengnau-Büren, lockte Jung und Alt an. Selbst gegen Mitternacht war die Kirche so gut besetzt wie selten. Der Grund dafür war der musikalische Beitrag von Franziska Ackermann (Gesang) und Hanspeter Dubach (Gitarre). Das Duo erntete mit seiner feinen, die Seele berührenden Musik frenetischen Applaus.