Die Stadt Grenchen hat 48 Prozent "stabilisiert zufriedene" Angestellte. Nur 25 Prozent sind "progressiv zufrieden". Es sollte umgekehrt sein, meint die Expertin Alexandra Dengg.
Die Resultate wurden mit einiger Spannung erwartet: Im vergangenen März wurde eine Motion der CVP überwiesen, welche die Durchführung einer anonymen Umfrage bei den Mitarbeitenden der Stadt Grenchen verlangte. Vor allem die Arbeitszufriedenheit und das Verhältnis zu den Vorgesetzten sollte thematisiert werden. Im Juni wurde eine Begleitgruppe mit Personalvertretern gebildet, welche Offerten einholte und schliesslich die Berner Firma Empiricon mit der Umsetzung beauftragte. Alexandra Dengg, Vertreterin der Firma, präsentierte jetzt dem Gemeinderat eine Zusammenfassung.
Dengg sprach von im Allgemeinen «sehr guten Werten» und guter Beteiligung der Mitarbeitenden an der Umfrage (223 Teilnehmende). Über die beiden Indikatoren Arbeitszufriedenheit und «Commitment» (Verbundenheit mit dem Arbeitgeber) wurde ein «zielorientiertes Verhalten» ermittelt, das aussagen soll, wie bewusst und aktiv sich die Angestellten für die Ziele der Organisation einsetzen. Der erreichte Wert (77 von 100) entspricht genau einem Durchschnitt bzw. Benchmark.
Überdurchschnittliche Noten verteilten die Angestellten in folgenden Bereichen: Arbeitsinhalt, Handlungsspielraum, Veränderungen, Gesundheit/Sicherheit und Leitung der Stadt Grenchen. Unterdurchschnittlich bzw. problematisch wurden folgende Bereiche beurteilt: Mitarbeitendengespräch, Beanspruchung, Personalentwicklung, Arbeitsbedingungen und Führungskompetenz des Vorgesetzten. Interessanterweise gabs aber für die Sozialkompetenz der Chefs sehr gute Noten.
Stark identifiziert, aber wo bleibt die Wertschätzung?
Als hoch bezeichnete Alexandra Dengg mit 48 Prozent den Anteil jener Arbeitnehmer, die man als «stabilisiert zufrieden» bezeichnet, im Gegensatz zu den «progressiv Zufriedenen», die sich noch immer aktiv bewegen. Dengg: «Ideal wäre das umgekehrte Verhältnis. Es hat zu viele Leute in der Wohlfühlblase.» Weitere Kategorien: «resignativ Zufriedene» 9 Prozent, «konstruktiv Unzufriedene» 14 Prozent und «fixiert Unzufriedene» 5 Prozent.
Fast widersprüchlich erscheint zudem, dass Grenchen beim «Commitment» zum Arbeitgeber überdurchschnittliche Werte aufweist, gleichzeitig aber viele angeben, die Wertschätzung für ihre Leistung zu vermissen.
In einem nächsten Schritt werden die Abteilungsleiter über die Resultate ihrer Abteilung orientiert. Diese sollen danach der GRK Lösungsvorschläge unterbreiten.
100 000 für Parktheater
Nach eingehender Diskussion hat der Gemeinderat einen À-fonds-perdu-Beitrag von 100 000 Franken für den geplanten Umbau des Parktheater-Restaurants genehmigt. In einer zweiten Bauphase soll die GRK diesen Beitrag entgegen der Vorlage gar verdoppeln, so der Rat, der damit den Gesuchstellern entgegenkam. Man wollte damit das Engagement der Rodania für die Wiederbelebung honorieren. Erneut musste Remo Bill (SP) von bürgerlicher Seite Kritik einstecken, er habe das Projekt gefährdet, indem er die Erbauer des als erhaltenswert eingestuften Gebäudes auf den Umbau aufmerksam machte.