42 Grenchner werden in Stein verewigt. Der Gemeinderat beschloss einen Kredit für eine «Ehrentreppe» an der Absyte.
Mit je einem Pflasterstein mit eingraviertem Namen sollen 42 verdiente Persönlichkeiten aus der Grenchner Geschichte geehrt werden. Dies hat der Grenchner Gemeinderat beschlossen. Damit wird eine am 2. Juli 2019 erheblich erklärte Motion von Peter Brotschi umgesetzt. Laut Stadtbaumeister Aquil Briggen habe man zusammen mit dem Motionär einen Standort gefunden, wo jetzt diese Ehrentreppe realisiert werden können. «Es gibt nicht einen Walk of Fame, sondern eine Stairway of Fame», wie Briggen sagte. Einzelne Pflasttesteine auf der Absyte sollen durch gravierte Steine aus Onsernone-Gneis ersetzt werden. Die Namen der zu ehrenden wurden bereits von der Kulturkommission bestimmt.
Der Rat beschloss einstimmig, dafür eine Kredit von 35 000 Fr. freizugeben und Motionär Peter Brotschi zeigte sich sehr zufrieden mit diesem Vorgehen. «Wir bringen etwas Ticino nach Grenchen und unterstützen das einheimische Gewerbe.» Mit der Sängerin Therese Wirth-von Känel wurde auch gleich eine weitere Person in die Liste aufgenommen, was Ivo von Büren (SVP) zur Bemerkung veranlasste, ja auch genug blanke Reservesteine anzuschaffen. «Seit wann ist der FC Grenchen eine Person?», ist zudem Fabian Affolter (SVP) aufgefallen.
Mit 10 gegen 4 Stimmen bei einer Enthaltung hat der Rat weiter eine Motion von Matthias Meier- Moreno (CVP) für eine Verlängerung der «legalen Sprayerwand» beim Nordbahnhof überwiesen. Die Mehrheit des Rates sah darin ein Symbol für die Förderung einer offenen Jugend Kultur.
Immerhin wird dies gemäss Schätzung von Aquil Briggen Kosten von rund 60 000 Fr. nach sich ziehen. «Eine Mauer bauen, nur um sie zu versprayen?», fragte deshalb Nicole Hirt (GLP) ungläubig. «Das wäre wohl weltweit einzigartig», kritisierte sie. Auch Angela Kummer (SP) meinte, es müssten sich doch dafür Mauern finden, die schon existieren. Dies ist laut Initiant Meier Moreno nicht der Fall, «vor allem nicht an so gut sichtbaren Stellen.» Skeptisch zeigte sich auch die SVP-Fraktion, es fehle ein klares Preisschild, meinte Richard Aschberger.
Der genaue Preis folge mit der Vorlage, erklärte der Stadtbaumeister. Denn der Campus Sursee (Baufachschule) zeige sich bereit, die Arbeiten von Lehrlingen ausführen zu lassen. Erwähnt wurde auch ein Crowdfunding oder ein Sponsoring durch Baufirmen, die in Grenchen regelmässig zum Zug kommen. Man rechne deshalb mit deutlich tieferen Nettokosten.
Einmal mehr hat der Gemeinderat eine Diskussion über Parkplätze geführt. Dies aus Anlass der zweiten Lesung der Revision der Parkgebührenordnung, die Robert Gerber (FDP) mit einer erfolgreichen Motion angestossen hatte. Dies mit dem Ziel, mehr Gratisparkplätze für das Gewerbe bereitzustellen. Der Rat sagte - wie zuvor auch der Motionär - ja zu einem Kompromiss, der folgende Elemente enthält: Generelle Senkung der Mindestgebühr auf 50 Rappen für die erste halbe Stunde, dazu eine weitere Zone mit Gratisparkplätzen am nördlichen Ende des Marktplatzes. Auf dem Postparkplatz, der demnächst mit Schranken ausgestattet wird, sollen die ersten 30 Minuten nämlich ebenfalls gratis sein. Im Coop Parkhaus sind es heute bereits die ersten 60 Minuten. Die SVP enthielt sich der Stimme, weil sie noch mehr Gratisparkplätze will. Die SP kritisierte zwar die Förderung des Autoverkehrs im Zentrum, trug den Kompromiss aber mit.