Startseite
Solothurn
Grenchen
Die SWG testet in Grenchen momentan ein Bohrgerät, das es erlaubt, Hausanschlüsse zu installieren, ohne die Strassen aufreissen zu müssen. Damit ist der Anschluss schneller und wesentlich günstiger zu realisieren.
Die Sache ist einfach: Will man seine Liegenschaft an ein bestehendes Netz wie Gas, Wasser oder ähnlich anschliessen, wird normalerweise die Strasse aufgerissen, ein Graben ausgehoben und von der bestehenden Leitung ein Hausanschluss abgezweigt. Dafür muss unter Umständen die Strasse gesperrt und der Verkehr umgeleitet werden. Und: Das Ganze ist in der Regel nicht billig. Ein Hausanschluss mit einer Zuleitung von rund 15 Metern in einem herkömmlichen Verfahren würde laut André Suhrcke, Leiter Netz, auf rund 14 000 Franken zu stehen kommen.
Schneller und günstiger
Nun testet man eine Spezialmaschine, die den Weg für die Leitung bohrt, es ist lediglich ein Loch im Belag von der Grösse eines Dohlendeckels nötig, der Rest passiert unterirdisch. Von dieser Öffnung – dort wo sich die Hauptleitung befindet – wird ein Loch bis zum Haus gebohrt und unter dem Strassenbelag eine Leitung eingezogen.
Leitungen bis zu einem Durchmesser von 6,4 Zentimetern sind so möglich, also auch Glasfaserkabel, Wasser, Elektrizität und Gas. Mit Spezialwerkzeugen wird dann die neue Leitung ans Netz angeschlossen und das Loch wieder verschlossen. Vorteil: Innerhalb von zwei Tagen ist der Anschluss fertig, dies wesentlich kostengünstiger als bei der herkömmlichen Variante. Konkret soll ein Hausanschluss im neuen Verfahren nur noch rund ein Drittel kosten.
Kauf wird geprüft
Die SWG hat vor einigen Tagen ein Hochhaus an der Marktstrasse ans Gasnetz angeschlossen und die Maschine unter realen Bedingungen getestet, man steigt hier von Öl auf Gasheizung um. «Wir prüfen nun den Kauf einer solchen Maschine. Denn wir könnten mit dieser Methode eine günstige Variante von Hausanschlüssen anbieten und uns auf dem Markt gut positionieren», erklärt Suhrcke.
Der Einsatz in der Marktgasse ist eine Schweizer Premiere für die deutsche Maschine, die bereits in Paris im Einsatz war und eben erst an einer grossen Baumesse in Deutschland dem Fachpublikum vorgestellt wurde. Über den Kaufpreis will man nichts verlauten lassen, betont aber, dass man im Jahr rund 50 Anschlüsse realisieren müsste, um kostendeckend zu operieren, eine für die SWG durchaus machbare Sache.