Was sich Grenchner Promis fürs neue Jahr vorgenommen haben – oder eben nicht.
Achtung, Glosse ...
Mit dem Rauchen aufzuhören, weniger zu trinken, mehr zu sparen, sich weniger aufzuregen, ein paar Kilo zu verlieren ... Wer kennt sie nicht, die guten Vorsätze, die man vor Silvester fasst und von denen man in der Regel die wenigsten einhält? Wir drehen den Spiess für einmal um und verraten Ihnen, werter Leser, was sich Grenchner Prominente und Politiker vorgenommen haben könnten – oder nicht. Und bitten auch gleich um Nachsicht, wenn sich der eine oder die andere auf die Füsse getreten fühlen sollte.
Den Anfang macht selbstverständlich Stadtpräsident François Scheidegger: Er hat sich gleich mehrere Dinge vorgenommen: Beim Bankdrücken die 200er-Marke zu schaffen und bei den Bodybuilder-Meisterschaften einen Platz unter den ersten 10 zu erreichen. Endlich den Kalender auf dem Smartphone in den Griff zu kriegen und seine Sekretärin Silvia Ferrari etwas zu entlasten. Sich ein statusgemässeres Auto zuzulegen – es kann doch nicht sein, dass der Stapi in einer Sardinenbüchse unterwegs ist, denn «Parkplatzproblem» ist in Grenchen bekanntlich ein Fremdwort. Und damit die gute Stimmung im Hôtel-de-Ville erhalten bleibt, wird jeweils am Freitag von
16 bis 17 Uhr eine obligatorische Kuschelstunde für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeführt.
Standortmarketing-, Kultur- und Sport-Interimschef Silvan Granig will sich im neuen Jahr dreiteilen, um genügend Kapazitäten für alle seine Ämter zu haben. Des Weiteren will er einen Ghostwriter anstellen, der die vielen Medienmitteilungen der Stadt schreibt – eine diesbezügliche Anfrage ist bereits auf der Redaktion des az Grenchner Tagblatts angekommen. Stadtschreiberin Luzia Meister will sich dieses Jahr NICHTS brechen, weder einen Arm noch ein Bein noch sonst etwas.
Vize-Stadtpräsident Urs Wirth will auch im neuen Jahr segeln gehen, nur dieses Mal soll es eine Einhand-Weltumrundung werden, die mindestens drei Monate dauert. Seine Stellvertretung übernimmt derweil Hubi Bläsi, der weiss ja schon, wie der Hase läuft. Der FDP-Politfuchs hat sich übrigens vorgenommen, Grenchens Schuldirektor zu werden, denn schliesslich hat man sich im Gemeinderat ihm zuliebe auf das neue Schulleitungsmodell geeinigt.
SP-Gemeinderätin Clivia Wullimann will nur noch die Hälfte der Vorstösse einreichen und zu jedem Vorstoss eine genaue Kostenberechnung beilegen – ihr neuer Geschäftspartner Boris Banga kann sie diesbezüglich sicher unterstützen. Dieser hat übrigens den Vorsatz gefasst, den gefassten Vorsatz «servir et disparaître» im neuen Jahr jetzt auch umzusetzen.
SVP-Gemeinderat Ivo von Büren will in seinen Liegenschaften nur noch Schweizer einquartieren, die den Einbürgerungstest für Ausländer bestehen, ihre Steuern pünktlich zahlen und bürgerlich wählen. Wenn sie bei ihm auch noch ein Auto kaufen – umso besser.
SVP-Fraktionschef Heinz Müller plant, in Sachen «Stricklers Raubtierpark in Grenchen» nochmals einen Versuch zu wagen. Er will nicht mehr der «Einzige mit Biss» in Grenchen sein. Vorgesehener Standort wäre der Obere Grenchenberg, der ja wegen des Windparks nicht mehr als Naherholungsgebiet genutzt werden kann – so meint jedenfalls Jürg Allemann, «ProGrenchen»-Copräsident.
Dieser hat sich übrigens ganz fest vorgenommen, Erdbeben, Vulkanausbrüche und Planetoideneinschläge NICHT in die Liste der möglichen Gefahren aufzunehmen, die durch den Bau der Windanlagen drohen. SWG-Chef Per Olof Just absolviert im 2015 zwei Zusatzausbildungen: Eine als Raubtierdompteur, falls der Windpark und Strickler kommen. Eine weitere als Stehaufmännchen, falls der Windpark nicht kommt.
Velo-Fast-Profi und SP-Gemeinderat Alex Kaufmann hat sich vorgenommen, den Stundenweltrekord auf der Bahn zu brechen. Schliesslich trainiere er seit Anbeginn des Velodromes dafür.
Grünliberalen-Chef Eric von Schulthess will 2015 der Stadt einen kapitalen Bock schiessen. Und Pro-Natura-Präsidentin Nicole Hirt hat vor, sich auch 2015 für oder gegen die Pistenverlängerung und für oder gegen den Windpark auszusprechen, je nachdem.
GVG-Präsident Heinz Westreicher will an den zwei Modeschauen der Grenchner Modegeschäfte selber eine eigene Dessous-Kollektion präsentieren. Man habe ihm gesagt, er müsse etwas aktiver sein, führt er als Grund an. Polizeikommandant Robert Gerber möchte bekannt geben, dass er nochmals 20 Jahre Kommandant bleiben wird.
Zu guter Letzt: Die beiden Redaktoren des az Grenchner Tagblatts, Andreas Toggweiler und Oliver Menge, haben sich vorgenommen, im neuen Jahr nur noch nette Artikel über nette Leute zu schreiben und den Grundsatz «Wahrheit und nichts als die Wahrheit» zu ignorieren, das macht mehr Spass!
Mit diesen absolut nicht ernst zu nehmenden Zeilen verabschieden wir uns bis zum 3. Januar, wünschen Ihnen einen guten Rutsch ins 2015 und freuen uns darauf, Ihnen auch im neuen Jahr interessanten Lesestoff zu bieten.