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Co-Präsidentin Regula Lüthi will die Brockenstube mit neuem Konzept beleben. Probleme seien die Konkurrenz im Internet sowie die fehlende Laufkundschaft der Brocki, erklärt sie.
Seit Juni hat die Gemeinnützige Gesellschaft Grenchen (GGG), die die Brocante an der Bündengasse betreibt, zwei neue Frauen an der Spitze: Regula Lüthi (Präsidentin) und Bernadette Willemin (Co-Präsidentin). Anne-Lise Widmer, die ehemalige Präsidentin, gab nach zehn Jahren ihren Rücktritt bekannt, wobei sie für ihre Leistungen zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Sie ist weiterhin im Verkaufsteam tätig. Auch in der Koordination gab es einen Wechsel: Doris Rieger bleibt weiterhin Mitglied, übergibt ihr Amt aber an Therese Mathys. Rieger: «Ich möchte mich beim guten Team bedanken, bei den Helfern des Schmelziheims, die für die Transporte verantwortlich sind, und für all die Spenden, die wir in Form von Möbeln und weiteren Objekten erhalten haben.»
Wie zu Hause
Betritt man die heimelige Brocante, kann man sich durch das gemütliche Ambiente wie zu Hause fühlen: Bilder mit verschiedenen Motiven hängen an den Wänden. Antik wirkende Kronleuchter dekorieren eines der Schaufenster und diverse Möbel sind in den sechs Räumen verteilt; ihre Oberflächen zieren unter anderem Geschirr, Bücher, Blumen und Puppen. Das Familiäre ist ein grosses Anliegen des Brocante-Teams. So lautet sein Motto: «Tu’ Gutes und so viel wie möglich». Man will, dass sich die Kunden in der Brockenstube wie zu Hause fühlen. So ist auch das Angebot: Es hat quasi alles, was man in einem Haushalt braucht, so auch Kleider und Schuhe. 23 Mitglieder (Aktive) arbeiten in der Brocante, pro Einsatz braucht es jeweils zwei Personen. Das Durchschnittsalter liegt bei den meisten im Pensionsalter.
Ehrenamtliche Arbeit
Da es ein gemeinnütziger Betrieb ist, arbeitet jedes Mitglied unentgeltlich. Wer ein Objekt an die Brocante weitergeben möchte, spendet, denn die Brockenstube kann kein Geld für entgegengenommene Ware geben. Aber sie holt die Produkte ab und liefert sie auf Wunsch auch dem Käufer.
Die Brocante setzt sich zudem mit Spenden ein, die im Raum Grenchen allen Generationen und Schichten zugutekommen sollen, die das Geld nötig haben. Dabei gehen Spenden sowohl an Privatpersonen als auch an Institutionen. In den letzten zehn Jahren wurden über 80 000 Franken gespendet.
Ein neues Konzept
Lüthi will mit neuen Ideen versuchen, die Brocante wieder mehr zu beleben. «Wegen der Konkurrenz im Internet und weil die Lage der Brocante nicht so ideal ist, ist ein neues Konzept ausgearbeitet worden», erklärt die ehemalige Lindenhaus-Leiterin. Es würde die Laufkundschaft fehlen, da die Brockenstube ausserhalb des Zentrums liege. Deshalb werde nun das Schaufenster monatlich neu zu einem saisongerechten Thema dekoriert. «Wie die Erfahrung zeigt, lässt sich das, was im Schaufenster ausgestellt ist, besser verkaufen», so Lüthi. Das Thema im Oktober widme sich der anbrechenden Raclette- und Fonduesaison. Die Öffnungszeiten habe man je um eine halbe Stunde verlängert (Neu: Mittwoch von 14.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 9.00 - 12.30 Uhr). Dafür wird nun statt an jedem Mittwoch nur noch an jedem zweiten geliefert und abgeholt. «Dadurch wird es kompakter», argumentiert Lüthi. Sollte man ein geeignetes Lokal im Zentrum finden, würde die Brockenstube sehr wahrscheinlich umziehen.
Zwanzigjähriges Bestehen
Die Brocante feiert in diesem Jahr ihr zwanzigjähriges Jubiläum und entstand, als ein anderes Hilfsangebot aufgelöst wurde. «Damals wurde der Mahlzeitendienst eingestellt, da die Spitex dieses Angebot übernahm», erinnert sich Lüthi, die neben Widmer bereits von Anfang an im Brocante-Team mit dabei war. Die beiden Frauen gehörten damals zum Haushaltsdienst, der an der Bündengasse dieses beliebte Essensangebot betrieb. Einmal die Woche wurde das vakuumierte Essen an die angemeldeten Haushalte geliefert.
Nach der Auflösung dieses Angebots wollten die Frauen dieser Vereinigung etwas Neues schaffen, bei dem sie Gutes bewirken konnten. Daraus entstand die Brockenstube. Am 15. November (Samstag) soll der runde Geburtstag mit einem Apéro (von 9 bis 14 Uhr) gebührend gefeiert werden.