1,8 Millionen Franken
Gemeindeversammlung Grenchen sagt klar Ja zum Renovationskredit für städtische Wohnungen

Die Grenchner Gemeindeversammlung hat am Dienstag Ja gesagt zu einem Kredit von rund 1,8 Millionen Franken für die Sanierung von drei städtischen Wohnhäusern.

Andreas Toggweiler
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Die Liegenschaften Hohlenstrasse 45, 45a, 45b können saniert werden.

Die Liegenschaften Hohlenstrasse 45, 45a, 45b können saniert werden.

Oliver Menge

Die Wohnliegenschaft mit drei Häusern an unverbauter Lage im Osten der Stadt soll energetisch aufgewertet und mit grösseren Balkonen versehen werden. Stadtbaumeister Aquil Briggen stellte das Projekt den 72 Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung im Parktheater vor.

In Ergänzung zur Vorlage erklärte er, auch die Fenster mit Wechselrahmen-System (aus dem Jahr 2000) würden ersetzt, da damit das Anbringen der Isolationsfassade weniger kompliziert werde. Zudem könne man mit einem kantonalen Beitrag in der Höhe von 68'000 Fr. aus dem Gebäudeprogramm des Kantons Solothurn rechnen.

Antrag auf Rückweisung

Ein Rückweisungsantrag von Nicole Hirt (GLP) totalisierte lediglich 11 Stimmen und wurde klar abgelehnt. Hirt hatte gefordert, das Projekt zu überarbeiten und mit einer klimaneutralen Energieversorgung (z. B. Holz und Solarpanels) auszustatten. Die Stadt Grenchen als Energiestadt müsse bei ihren eigenen Projekten vorbildlich investieren, mahnte Hirt. Die weiterhin vorgesehene Gasheizung sei nicht mehr zeitgemäss.

Stadtpräsident François Scheidegger meinte dazu, diese Projektänderung hätte man - falls gewünscht - anlässlich der Behandlung im Gemeinderat vornehmen können, was nicht erfolgt sei. Sie würde die Renovation um ein Jahr verzögern.

Das Projekt und der zugehörige Kredit in der Höhe von 1,782 Mio. Fr. wurde in der Schlussabstimmung mit fünf Gegenstimmen und vier Enthaltungen genehmigt.

Stadt »finanziell stabil»

Die wegen Corona in den Herbst verschobene Rechnungsgemeindeversammlung genehmigte im Weiteren einstimmig die Rechnung 2020 mit einem Überschuss von 6,3 Mio. Fr.
Laut Finanzverwalter David Baumgartner ist das eine Verbesserung von 5,8 Mio. Fr. gegenüber dem Budget. Die Finanzlage der Stadt bezeichnete Baumgartner als stabil. Der Selbstfinanzierungsgrad der Investitionen befindet sich mit 91,6 % im Zielkorridor, das Eigenkapital wuchs um 7 Mio. Fr. auf 74,5 Mio. Fr. Auch wurde 2020 das Fremdkapital um 8 Mio. Fr. reduziert.

Nach dem dritten positiven Rechnungsergebnis in Folge lasse sich allerdings noch nichts über das Resultat 2021 sagen. Budgetiert ist ein Verlust von 5 Mio. Fr., die Auswirkungen von Covid 19 seien unklar.

Mehr Zahlen von der SWG

Auch die Rechnung der SWG, die erstmals nach dem Swiss GAAP FER Standard vorlag, wurde genehmigt. Im vergangenen Jahr wurde wegen Corona 11 Prozent weniger Strom verkauft, was SWG-Chef Per Just als einzigartig in der SWG-Geschichte bezeichnete. Der Rückgang fand vornehmlich in der Industrie statt. Der Verkauf von Wasser und Gas blieb stabil.

Die Nettoerlöse der Geschäftsfelder der SWG verteilen sich wie folgt: 47 Prozent Strom,12 Prozent Wasser, 31 Prozent Gas, 3,6 Prozent Dienstleistungen und 6,4 Prozent Tiefbau.

Die konsolidierte Rechnung schloss mit einem Jahresergebnis von 3,56 Mio. Fr., der dem Eigenkapital zugeschlagen wird, dies bei einem Umsatz von 39,2 Mio. Fr. Der Ebit der SWG-Gruppe inklusive Panaiia & Crausaz lag bei 3,8 Mio. Fr. Die Bilanz beträgt nach Auflösung stiller Reserven gut 140 Mio. Fr.

Die Rechnung der SWG wurde einstimmig genehmigt.