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Bei der Glatzfelder-Villa an der Bachtelenstrasse mussten Bäume entfernt werden. Weil man dort keinen Platz für den normalen Abtransport hat, wurde ein Heli eingesetzt.
«Der trockene Sommer und der Sturm Burglind im Januar hat vielen Bäumen arg zugesetzt», erklärt Revierförster Patrik Mosimann. So wurde er auch zur Glatzfelder-Villa gerufen, wo nach dem Sturm eine Esche einen meterlangen Riss aufwies und entfernt werden musste. Ein Augenschein brachte zutage, dass nicht nur die Esche, sondern zehn weitere Bäume entweder krank oder schon fast tot sind und ebenfalls entfernt werden müssen.
Da man aufgrund der örtlichen Verhältnisse mit normalen Mitteln das Fällen und den Abtransport nicht bewerkstelligen kann, bot man die auf solche Aktionen spezialisierte Firma Rotex Helicopter AG auf, die in Grenchen auch schon früher zum Zug kam. Rotex verfügt über einen speziellen Typ Helikopter, den amerikanischen Kaman K-Max mit einem Flettner-Doppelrotor, das sind ineinandergreifende Hauptrotoren mit Flettnerklappen. Dieser einsitzige und ultraschmale Helikopter wurde speziell für Aussenlasten konzipiert und wird beim Bau von Seilbahnen, Windanlagen und oft auch in der Forstwirtschaft eingesetzt.
Er verfügt über eine Nutzlast von 2,7 Tonnen und macht wenig Abwind. Die Rotorblätter haben einen Holzkern. Das Holz für einen Satz Blätter wird jeweils aus demselben Baum geschnitten. Die Rotorblätter verformen sich während der Rotation und kein künstliches Material weise dieselben hervorragenden Eigenschaften wie Holz auf, erklärte der Mechaniker von Rotex den interessierten Forstarbeitern der Bürgergemeinde.
Spezialisten von Rotex haben Vorbereitungen getroffen, an den Bäumen Stahlseile befestigt, die am Transportseil des Helis befestigt werden. Sobald dieser senkrecht über dem Baum schwebt, werden die Bäume stückweise durchgesägt und zu einer Wiese in der Nähe geflogen.
Dort werden sie in den nächsten Tagen vom Forstbetrieb der Bürgergemeinde zerlegt und gehäckselt. Die Holzschnitzel landen schliesslich in der Fernwärmezentrale der AEK in Bellach.
Eine solche Aktion ist nicht ganz billig: Alleine der Helieinsatz kostet um die 12'000 Franken. Dazu kommen noch die Kosten für Weiterverarbeitung und Reinigung. Kosten, die man aber gerne in Kauf nimmt, statt einen Unfall zu riskieren.