Infrastruktur
Neue Plätze sind gesucht

Statt eines Sportplatzes könnte auf dem Areal Ländli in Würenlos ein Schulhaus gebaut werden. Ob dies geschieht, hängt auch vom Kredit ab, den die Stimmbürger bewilligen sollen.

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Aargauer Zeitung

Dieter Minder

«Die Gemeinde Würenlos hat das Land und sie muss es nutzen», sagt der Würenloser Gemeinderat Ernst Moser. Mit dem Land meint er das Areal, auf dem der Sportplatz Ländli geplant ist. Noch ist das Vorhaben nicht endgültig gescheitert, doch die Gemeinde ist intensiv auf der Suche nach einer neuen Lösung. Sie hat eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Moser eingesetzt, die Auswege aufzeigen soll: «Wir klären alle möglichen Varianten ab, auch einen Einkauf in Wettingen.» Das Wettinger Sportzentrum Tägi ist von Würenlos über Nebenstrassen zu erreichen. Wenn die im Tägi geplante S-Bahn-Haltestelle realisiert wird, gäbe es sogar einen direkten Anschluss nach Würenlos. Zudem wird seit Jahren immer wieder über eine Busverbindung vom Tägi nach Würenlos gesprochen.

Die Gemeinde Würenlos hatte das Areal im Ländli erworben, um dort Sportplätze anzulegen. Das Vorhaben scheiterte am Widerstand einiger Nachbarn. Sie fochten die Planung juristisch an und erhielten schliesslich vom Bundesgericht Recht. Selbst die Fackelzüge und die Mahnwache mit viel nationaler Sportprominenz haben nichts genützt.

Kultur soll in die Zentrumsscheune

Die Schulanlage von Würenlos ist zu klein. Der Unterricht wird teilweise in provisorisch abgetrennten Bereichen des Korridors durchgeführt. Es fehlen Vorbereitungs- und Besprechungsräume. Bereits mit dem Voranschlag 2008 hatten die Stimmberechtigten 30 000 Franken für die Schulraumplanung bewilligt. Darauf aufbauend sollen nun verschiedene mögliche Ausbauten geklärt werden. «Es ist durchaus denkbar, dass auf dem Ländli ein neues Schulhaus gebaut wird», sagt Gemeindeammann Hans Ulrich Reber.

Er schränkt aber zugleich ein: «Wir müssen alle alternativen Standorte prüfen.» Infrage kommen, so der Gemeinderat, die dezentralen Standorte Buech, Gatterächer, Feld und Ländli. Aufgrund der Abklärungen soll dann ein konkretes Projekt erarbeitet werden. Dafür soll die Gemeindeversammlung 238 000 Franken bewilligen. Sicher ist schon jetzt, dass die Gemeinde vom Schuljahr 2010 an einen weiteren Kindergarten benötigt.

Die Idee, in einer neuen oder erneuerten Schulanlage auch eine Aula für kulturellen Zwecke einzurichten, hält der Gemeinderat nicht für optimal. «Wie schon mehrmals gesagt, soll die Zentrumsscheue der Kultur im Dorf dienen», sagt Reber. Deren Realisierung hängt mit dem Bau des geplanten Altersheims zusammen. «Der Gestaltungsplan wird zurzeit überprüft», sagt Reber.
Wohin mit dem Abfall?

Offen ist auch, wie es mit dem Werkhof weitergeht. Falls, wie geplant, die Reithalle versetzt wird, könnte er an deren Stelle gebaut werden. «Der Platz für die neue Reithalle müsste aber noch eingezont werden», sagt Gemeinderat Johannes Gabi. Zusammen mit dem neuen Werkhof möchte Würenlos auch das Problem Entsorgungsplatz lösen. Zurzeit dürfen die Würenloser den Entsorgungsplatz Wettingen mitbenutzen. Das könnte künftig anders aussehen, denn, sagt Gabi: «Auch Wettingen sucht eine Lösung für seinen Entsorgungsplatz.»