Gastkommentar
Die Konzerninitiative hilft der Entwicklung Afrikas

Die Konzerninitiative aus afrikanischer Sicht – eine Replik.

Kobbina Awuah
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Arbeiter in einer Goldmine in Bouda, Burkina Faso.

Arbeiter in einer Goldmine in Bouda, Burkina Faso.

Keystone

Ich bin überzeugt, dass die Konzernverantwortungsinitiative einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung in Afrika und in den Entwicklungsländern allgemein leisten kann. Sie kann dazu beitragen, die Kluft zwischen wirtschaftlich entwickelteren und weniger entwickelten Ländern zu überbrücken.

Kobbina Awuah kommt aus Ghana und forscht an der Universität Zürich zur Finanzierung von Kleinfirmen in Entwicklungsländern. Er ist Gründer einer Investmentfirma.

Kobbina Awuah kommt aus Ghana und forscht an
der Universität Zürich zur Finanzierung
von Kleinfirmen in Entwicklungsländern. Er ist Gründer einer Investmentfirma.

Die Initiative fördert nachhaltige Geschäftspraktiken und stoppt die Missbräuche von Firmen, welche enorme Auswirkungen auf Menschen und Umwelt haben. In meiner Arbeit als Mitbegründer einer afrikanischen Investmentfirma sehe ich dies regelmässig.

Mein Unternehmen führt mehrere regionale Tochtergesellschaften von namhaften US-Lebensmittelkonzernen wie Burger King, Pinkberry und Albanese Confectionary Group. Vor diesem Hintergrund, und basierend auf unseren Partnerschaften mit westlichen Unternehmen, setze ich mich für die Initiative ein.

Während die überwiegende Mehrheit der Schweizer Unternehmen nachhaltige Praktiken hat, gibt es leider einige wenige Firmen, die grundlegende internationale Standards ernsthaft verletzen. Da das lokale Gerichtssystem in einigen Ländern nicht immer gut funktioniert, ist es wichtig, dass die Opfer die Möglichkeit haben, sich an zuverlässige Gerichte in der Schweiz zu wenden. Die Initiative ist aus mehreren Gründen vorteilhaft:

– Sie schützt die lokale Bevölkerung und die Umwelt vor den seltenen, aber höchst schädlichen Missbräuchen einer kleinen Minderheit von Firmen.

– Sie kann die Betriebsprozesse afrikanischer Unternehmen stärken, indem sie die Einführung von globalen Standards und den Wissenstransfer an lokale Firmen fördert. Das hilft der afrikanischen Industrie, indem es sie auf globaler Ebene wettbewerbsfähiger macht.

– Die Respektierung von grundlegenden Standards durch internationale Unternehmen kann positive Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft haben, wie ich persönlich erlebt habe. Als unsere Partner wie z.B. Burger King auf die Einhaltung globaler Standards bestanden, veranlasste dies unsere Lieferanten, die Qualität ihrer Umweltpraxis zu verbessern.

– Schliesslich wird die Initiative den Ruf von in der Schweiz ansässigen Unternehmen stärken, da die Schweiz mit positiven Standards und einer zuverlässigen Geschäftspraxis assoziiert wird.

Debatte: Die Konzernverantwortungs-Initiative beschäftigt auch die Afrikaner in der Schweiz. Dieser Beitrag ist eine Replik auf den
Beitrag von Constantine Bartel: «Es geht weniger um Moral als vielmehr um Geld», erschienen am 12.11.