Die Explosion in Oberried war nicht der erste Unfall in der Firmengeschichte: 1959 kamen bei einer gewaltigen Detonation und einem anschliessendem Feuer etwa ein Dutzend Angestellte ums Leben. Schon 1941 hatte ein Unglück zwölf Todesopfer gefordert.
Der Unfall im Jahr 1959 ereignete sich beim Abfüllen von Raketen. Die Explosion riss zehn Menschen in den Tod. Einige Mitarbeiter versuchten noch, in das brennende Gebäude zurückzurennen, um ihre Kameraden zu retten.
Weil die Katastrophe hunderte Schaulustige anzog, konnte die Polizei nur mit Mühe zum Unglücksort gelangen. Es kam zum Verkehrschaos in der kleinen Gemeinde im Berner Oberland.
Nach der Katastrophe von 1959 zog die Firma ihre Lehren: Seither sind rigorose Sicherheitsvorschriften in Kraft. Auf dem ganzen Gelände gilt ein striktes Rauchverbot. Die Produktion ist in kleinen, auseinanderliegenden Häuschen untergebracht. Die Lager auf den rund 700 Meter langen Fabrikareal liegen an verschiedenen Orten, weit auseinander.
Weshalb es trotz aller Sicherheitsmassnahmen trotzdem zum Unfall kam, wird derzeit untersucht. Weil die Firma kurz vor dem Umzug nach Wimmis steht, werden derzeit Produktionsabfälle im Freien gesprengt, wie die Jungrauzeitung weiss.
150-jährige Firmengeschichte
Die Hamberger Swiss Pyrotechnics AG, wie die Firma offiziell heisst, ist laut der firmeneigenen Internetseite die grösste Herstellerin von Feuerwerk und Pyrotechnik in der Schweiz. Seit 1863 stellt das Unternehmen Feuerwerk her, seit 1875 in Oberried.
Die Firma beschäftigt nach Angaben von Abegglen rund 20 Angestellte und wurde 1989 vom deutschen Industrie- und Dienstleistungskonzern Piepenbrock übernommen. Seit Ende 2012 gehört sie zur Société Suisse des Explosifs.
Bei der Explosion am Mittwoch kam ein Mitarbeiter ums Leben. Eine weitere Person wird immer noch vermisst. (sda/cze)