Rund 30 AKW-Gegner sind nach eigenen Angaben wegen einer Sitzblockade in Mühleberg gebüsst wurden. Bussen und bedingte Geldstrafen in der Gesamthöhe von etwa 30'000 Franken seien ausgesprochen worden, teilte die «Aktion Mühleberg Aussitzen» am Mittwoch mit.
Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland habe die Aktivisten wegen Ungehorsams gegen eine amtliche Verfügung gebüsst und wegen Nötigung bedingte Geldstrafen von je zehn Tagessätzen verhängt, sagte ein Aktivist auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Bei der Staatsanwaltschaft war dafür zunächst keine Bestätigung erhältlich.
AKW-Gegner findet die Bussen und Strafen nicht legitim
Die AKW-Gegner verzichten auf einen Weiterzug. «Anstatt Energie und Geld in juristische Geplänkel zu stecken, wollen wir lieber in die sofortige und endgültige Ausserbetriebnahme des AKW Mühleberg investieren», heisst es in einem Communiqué.
Das bedeute aber nicht, dass man die Bussen und Strafen legitim finde. Im Gegenteil: Die friedliche Blockade am 4. September 2011 sei notwendig gewesen, um auf die Sicherheitsmängel aufmerksam zu machen und die Stilllegung des «Schrottreaktors» zu fordern.
Sympathisanten können auf ein Sammelkonto einzahlen
Immer weitere Kreise stünden für den schnellen Atomausstieg ein, schreiben die Organisatoren der Blockade. Daher hoffe man, dass auch die Unterstützung für die Teilnehmer des Sitzstreiks gross sein werde. Wer nicht selber an der Blockade teilgenommen habe, können auf ein Sammelkonto einzahlen und sich so solidarisieren.
Kurz vor Ende der Sommerpause im AKW Mühleberg hatten die Aktivisten einen Sonntag lang gegen die geplante Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks protestiert. Die Polizei liess sie zunächst gewähren. Nach mehreren Stunden löste sie aber die Blockade auf und führte zahlreiche AKW-Gegner ab.