Bis Ende Jahr sollen im künftigen Auenschutzpark in Rupperswil sämtliche Fichten, Kanadischen Pappeln und Akazien gefällt werden. Am Rupperswiler Waldumgang vernahm man, dass viel Arbeit auf die Forstbetriebe wartet.
Peter Schmid
Eines ist sicher: Entlang der Aare in Rupperswil wird nie mehr ein Waldumgang mit lärmenden und rauchenden Vollerntern, Rücke- und Schnitzelmaschinen stattfinden wie am vergangenen Samstag. Wo sich eine vielköpfige Schar demonstrieren liess, in welch beeindruckendem Tempo mechanisierte Forstbetriebe das Holz verladebereit aufbereiten, wird schon im Jahre 2012 eine unzugängliche Insel ein ungestörtes Refugium für Pflanzen und vor allem Tiere darstellen. Bis es so weit ist, hat der Forstbetrieb Rupperswil-Auenstein, zu dem ab 2011 auch Hunzenschwil gehören wird, einiges zu tun.
Fällen und roden
Zwar kann diese oder jene der abgewiesenen Einsprachen gegen das Auenprojekt weitergezogen werden, doch stellen deren Anliegen keine grundsätzliche Opposition gegen das Gesamtprojekt dar, wie Gemeindeammann Rudolf Hediger erklärte. Er konnte deshalb einen ungefähren Terminplan für die Umwandlung des Waldes in einen Auenwald nennen. Für die Rupperswiler Forstbetriebe bedeutet das bis Ende Jahr das Fällen sämtlicher nicht standortgerechter Bäume und das Roden einer 30 Meter breiten Schneise für das Seitengewässer, das aus der Alten Aare abzweigt und nach 1,5 Kilometern zurück in den Fluss mündet.
Etappenweises Vorgehen
Bis zum kommenden Frühjahr wird der erste Teil der Schneise gerodet. Nach der Einweihung des neuen Fussballplatzes im August 2010 kann der alte Platz im Schachen aufgehoben werden. Dann wird der zweite Teil des neuen Flusslaufs gerodet. Wie Förster Max Senn darlegte, ergibt dies eine Rodungsfläche von 6 Hektaren und eine solche Menge von Holzschnitzeln, dass diese nicht alle in der eigenen Gemeinde verfeuert werden können. Die Schneise wird 30 Meter breit, wobei auf 20 Metern mit einer Sohlentiefe von etwa fünf Metern das Wasser fliessen kann. In den neuen Flusslauf wird auch der Steinerkanal geleitet, der künftig nicht mehr direkt in die Alte Aare münden wird.
Neue Wanderwege
Mit dem teilweisen Abtragen des Damms entlang der Aare wird auf der Rupperswiler Seite der bisherige Wanderweg aufgehoben. Er führt künftig auf einem neuen Steg zur Insel zwischen den zwei Aareläufen. Auf der Rupperswiler Seite bauen die Forstbetriebe eine Holzbrücke über den Steinerkanal, sodass man nach der Aufhebung des gewohnten Wanderwegs auf Forstwegen weiter spazieren kann.
Natur arbeiten lassen
Anfang 2012 dürfte es mit den menschlichen Eingriffen im neuen Auenschutzpark ein Ende haben. Dann wird der Auenwald laut Vertrag während 50 Jahren nicht mehr bewirtschaftet, sondern man lässt allein die Natur schalten und walten.