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Eine Meldung über eine Schlägerei vom vergangenen Freitagabend in Schaan hat für Aufruhr gesorgt. Die Polizei konnte zwar zu Beginn eine sich anbahnende Auseinandersetzung mit 30 Personen verhindern, später wurden aber trotzdem zwei Männer durch Faustschläge schwer an den Augen verletzt.
(ms/vb) In den sozialen Medien wurde der Vorfall rege diskutiert. Einige Kommentatoren gaben an, sich beim Busbahnhof nicht mehr sicher zu fühlen. Die Stimmung sei «nicht schön gewesen» und «Ich bin schockiert, was in Schaan los ist» sind nur zwei Stimmen, die veranschaulichen, wie betroffen die Situation viele Liechtensteiner macht.
Tatsächlich häufen sich die Gewaltakte durch Jugendliche auf dem Postplatz in Schaan. Seit Mai meldete die Landespolizei ganze fünf Schlägereien, die mit Körperverletzungen endeten. Meist waren mehrere jugendliche Personen beteiligt – bei einem Vorfall sollen es sogar 50 Personen gewesen sein.
Doch nicht nur in Schaan fallen die jugendlichen Gruppierungen auf. Auch in Eschen und Balzers kam es während der Fasnacht zu Gewaltakten durch junge Personen. In Balzers war gar von einer jugendlichen Strassengang aus der Schweiz die Rede.
Am Montag vermeldete die Landespolizei weiter, dass zwei 18-jährige Personen wegen Raubverdachts in Untersuchungshaft genommen wurden. Der Raub war auf einem Video erkennbar, der auf dem Instagram-Account «szene_fl» gepostet wurde und eine tätliche Auseinandersetzung mit jungen Erwachsenen dokumentiert.
Ob sich auch dieser Vorfall beim Schaaner Bahnhof abgespielt hat, wollte die Landespolizei Liechtenstein am Montag auf Anfrage nicht bekanntgeben und verwies auf das hängige Verfahren.
Betroffen von der Aggression und der Gewalt, die sich am Schaaner Postplatz vor allem an den Wochenenden abspielen, ist nicht nur die Liechtensteiner Bevölkerung. Deutlich zu spüren bekommen es auch die Chauffeure der Liemobil, die mit ihren Bussen regelmässig die Haltestelle Schaan Bahnhof ansteuern.
Liemobil-Chef Jürgen Frick sagt denn auch:
«Ja, wir haben am Schaaner Postplatz ein Problem.»
Auch er beobachtet, dass die Unruhestifter in den meisten Fällen sehr jung sind. Für Unruhe sorgen sie nicht nur rund um die Haltestelle selber, sondern auch innerhalb der Busse. Ein Busfahrer sei im Sommer bei einer Auseinandersetzung schwer verletzt worden. Viele Fahrer, die den Knotenpunkt anfahren müssen, würden sich unwohl fühlen, sagte Frick gegenüber dem «Vaterland».