Der Buchser Bademeister wartet sehnlichst auf den Startschuss

Obwohl das Datum des Saisonstarts unklar ist, wird das Freibad Rheinau auf Vordermann gebracht.

Corinne Hanselmann
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Bademeister Thomas Kroll wechselt das Wasser im Becken erst, wenn klar ist, wann das Freibad öffnen darf.

Bademeister Thomas Kroll wechselt das Wasser im Becken erst, wenn klar ist, wann das Freibad öffnen darf.

Bild: Corinne Hanselmann

Am kommenden Samstag hätten die Gäste im Freibad Buchs eigentlich zum ersten Mal ihre Badetücher auf dem frisch gemähten Rasen ausbreiten und ein paar Längen kraulen können. Aber Schwimmbäder bleiben coronabedingt vorerst geschlossen.

Der Bademeister hofft auf den 8. Juni

Wann die Saison doch noch losgehen kann, ist derzeit unklar, wie Bademeister Thomas Kroll sagt. «Wir warten, bis uns die Stadtverwaltung den Startschuss gibt.» Diese wiederum wartet den 27. Mai ab. Dann wird der Bundesrat über die nächste Etappe der Lockerungen entscheiden. Thomas Kroll hofft, dass Schwimmbäder ab 8. Juni öffnen dürfen. Aber vorerst heisst es abwarten, «denn wer weiss schon, was in einem Monat ist und wie die Fallzahlen dann aussehen».

Die Vorbereitungsarbeiten im Freibad Rheinau haben dennoch begonnen. «Der Kioskbereich und die Garderoben sind fertig geputzt, die Sitzbänke rund ums Becken haben wir neu gestrichen und in den Rabatten verteilen wir in diesen Tagen die Holzschnitzel», sagt Kroll. Im Technikhaus schwingt sein Bademeister-Kollege Gilbert Egger gerade den Pinsel und malt eine Wand strahlend weiss.

Das frische Wasser ist nicht sofort auf Badetemperatur

Weniger sauber sieht es derzeit noch im Wasserbecken aus. Aufgrund der besonderen Situation habe man entschieden, das Wasser, das über den Winter jeweils im Becken bleibt, noch nicht zu wechseln, erklärt Thomas Kroll. Der Wechsel und das Aufwärmen des frischen Wassers dauert etwa zwei Wochen.

«Wir warten deshalb sehnlichst auf den Startschuss und dann geben wir Vollgas.»

Allein für das Abpumpen des alten Wassers in die Kanalisation werden etwa fünf Tage benötigt. Währenddessen werden nach und nach die Wände von den grünlichen Algen befreit, denn diese sollten nicht eintrocknen. Danach wird der Boden geputzt, bevor frisches Grundwasser eingefüllt wird.

«Etwa 27 Stunden dauert es, bis das Becken voll ist.»

«Anschliessend können wir die Solaranlage in Betrieb nehmen, um das Wasser aufzuwärmen. Denn das Grundwasser hat schätzungsweise etwa 11 Grad, was noch nicht wirklich ‹Baditemperatur› ist», sagt Thomas Kroll und lacht. Rund zwei Millionen Liter Wasser haben in den Becken Platz. «Man könnte damit 10922 Badewannen füllen», weiss der Bademeister.

Ein Bild aus einem vergangenen Sommer. Derzeit ist das Freibad noch geschlossen.

Ein Bild aus einem vergangenen Sommer. Derzeit ist das Freibad noch geschlossen.

Beat Belser

Die Arbeit geht den Bademeistern nicht aus

Normalerweise hilft jedes Jahr eine Kleinklasse vom Werkjahr für eine Woche bei den Vorbereitungsarbeiten in der Rheinau. Diese rund 20 helfenden Hände fehlten dieses Jahr. Auch deshalb geht den beiden Bademeistern die Arbeit noch nicht aus, auch wenn sie bis auf weiteres keine Gäste begrüssen dürfen. «Wir erledigen nun auch noch Arbeiten, für die wir in einem regulären Jahr eher keine Zeit gehabt hätten», sagt Kroll. Ausserdem fallen manche Arbeiten wie etwa das Rasenmähen auch ohne Gäste an. «Auch das Unkraut macht keinen Halt.»

Badesaison wird nicht ganz so wie sonst

Nicht nur Thomas Kroll, auch seine Stammgäste würden gerne wissen, wann die Badesaison losgeht. Er erzählt:

«Es vergeht seit April kein Tag, ohne dass ich jemandem über den Weg laufe, der mich fragt ‹Thomas, wie sieht es aus, wann macht ihr auf?›»

Doch auch wenn der Startschuss fürs Schwimmen im Freibad irgendwann kommt, wird es wohl nicht ganz so sein wie in den Jahren zuvor, vermutet Thomas Kroll. «Auch wir werden wohl Auflagen bekommen.»