Startseite
Ostschweiz
Werdenberg & Obertoggenburg
Beim Branchenverband St. Galler Wein gab es zwei Wechsel. Andreas Stössel wurde Nachfolger von Präsident Stefan Hörner und Kantonsrätin Barbara Dürr aus Gams neue Geschäftsführerin.
Wie der abtretende Präsident Stefan Hörner aus Sargans an der 15.Hauptversammlung des Branchenverbands St. Galler Wein vom Mittwoch im Hotel Seehof in Walenstadt mitteilte, ist das bisherige Vorstandsmitglied Andreas Stössel Geschäftsführer der Weingüter Schmidheiny in Heerbrugg und Höcklistein in Rapperswil-Jona.
Er wurde Nachfolger von Stefan Hörner, der nach fünf Jahren als Präsident zurücktrat, aber im Vorstand verbleibt. Als Präsident und Leiter des Weinguts Gonzen in Sargans habe Hörner dem Verband viele wertvolle Impulse verliehen, sagte Vizepräsident Ralph Heule aus Berneck. Für das ebenfalls demissionierende Vorstandsmitglied Jens Junker wurde Dionys Wyss vom Weingut Haubensak in Altstätten gewählt.
Eine Änderung gab es auch in der Geschäftsleitung des Verbands. Seit Anfang 2021 ist Kantonsrätin Barbara Dürr aus Gams neue Geschäftsführerin. Sie wurde Nachfolgerin von Markus Hardegger, ebenfalls aus Gams, der als kantonaler Rebbaukommissär das Amt auf Anweisung des Kantons aufgeben musste.
Wie Präsident Hörner erwähnte, war Hardegger «die prägende Person als Schnittstelle zwischen Winzerinnen und Winzern, Kanton, Fachorganisationen und Medien». Er habe wesentlich dazu beigetragen, dass der Weinbau im Kanton St. Gallen über ein positives Image verfüge, lobte der Präsident des Branchenverbands St. Galler Wein, Stefan Hörner.
In seinem Jahresbericht blickte der Präsident auf ein schwieriges Jahr 2020 zurück. Weil wegen der Coronakrise die Gastronomie geschlossen, kaum Anlässe und Messen stattgefunden hätten, seien für die Winzer Kundenkontakte erschwert worden. Allerdings habe der Branchenverband Deutschschweizer Wein die Mitglieder mit wertvollen Informationen über digitale Verkaufsmöglichkeiten bedient. Dies habe dazu geführt, dass der Weinverkauf via Internet gewachsen sei und neue Kunden gewonnen werden konnten, betonte Hörner.
Die Coronakrise hinterliess auch Spuren in der Kasse des Verbands. Bei einem Umsatz von 138000 Franken, davon 28000 Franken Entnahme aus der Reserve, resultierte ein Verlust von 7000 Franken. Auf der Ausgabenseite fielen die Beiträge an den Branchenverband Deutschschweizer Wein sowie die Projektkosten für Basiswerbung, Weinzentrum Wädenswil und Haus des Weins in Berneck mit 122000 Franken am meisten ins Gewicht. Das Budget 2021 rechnet bei einem Umsatz von 152000 Franken mit einem Verlust von knapp 4000 Franken.
Auch im fachlichen Teil der Hauptversammlung ging es ums Geld. Martin Wiederkehr aus Wädenswil, Präsident des Branchenverbands Deutschschweizer Wein, informierte über die die Tätigkeit des Deutschschweizer Dachverbands. Wie er sagte, haben die grossen Anstrengungen, regionale Weine vermehrt in Restaurants, bei Detailhändlern und Grossverteilern in den Städten zu verkaufen sowie den Einfluss in der Politik zu erhöhen zwar Erfolge gezeigt.
Doch dabei seien die Kosten davongelaufen, was eine Beitragserhöhung notwendig mache. Eine konsultative Abstimmung an der Versammlung ergab eine deutliche Zustimmung zu der in nächsten Jahr geplanten Erhöhung.
Elisabeth Federer, stellvertretende Geschäftsführerin des Trägervereins Culinarium, informierte die Winzerinnen und Winzer über die Möglichkeiten, in den Sozialen Medien des Internets neue Kunden zu gewinnen. Es sei wichtig, die Kanäle regelmässig zu bewirtschaften, sagte sie und bot ihre Hilfe an.
Rebbaukommissär Markus Hardegger machte die Mitglieder darauf aufmerksam, dass alle, die Pflanzenschutzmittel einsetzen, zum Schutz des Grundwassers verpflichtet sind. Er zeigte wirksame Möglichkeiten dazu auf und stellte abschliessend fest: «Pflanzenschutzmittel sind an der Pflanze einzusetzen, wo sie nützen, und nicht im Grundwasser, wo sie schaden.»