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Das Programm ist geplant, der Zeltainer in Unterwasser aufgebaut: Dennoch kommt noch einiges an Arbeit auf Kleintheaterbetreiber Martin Sailer und sein Helferteam zu, bis am Wochenende der erste Künstler auftritt.
«Bis am vergangenen Mittwoch wusste ich nicht, ob die Lichter im Zeltainer wie geplant am 23. April angehen oder nicht», erzählt Martin Sailer. Der Betreiber des Kleintheaters Zeltainer in Unterwasser wurde positiv überrascht: Kulturbetriebe dürfen unter Einhaltung eines Schutzkonzeptes Vorstellungen mit bis zu 50 Personen im Publikum durchführen.
Die Vorarbeiten für die 18. Saison hat Martin Sailer unabhängig von Corona gemacht: Die Künstlerinnen und Künstler sind engagiert, die freiwilligen Helferinnen und Helfer meldeten sich bereit und das Zelt ist aufgebaut. «Anfang vergangener Woche hat es zwar noch geschneit, aber die Helfer und ich waren voll motiviert. Innert eines Tages waren die Container aufgestellt und das Zeltdach aufgerichtet», erzählt Martin Sailer.
Nun fehlt noch der Feinschliff: Die Beleuchtung und der Ton müssen installiert, die Stühle aufstellt und die Künstlergarderobe aufgeräumt werden. So steht den Auftritten von Zeltainer-Götti Simon Enzler am kommenden Wochenende nichts mehr im Wege.
Martin Sailer ist zwar sehr glücklich, dass er die Saison wie geplant starten kann. Das geht aber mit ungewohnt viel Arbeit seinerseits einher. Diese erledigt er vorwiegend am Telefon. «Ich muss mit allen Künstlerinnen und Künstlern nochmals sprechen, ob sie bei diesen Rahmenbedingungen überhaupt auftreten», erklärt Martin Sailer. Die Abende des Engelchörlis beispielsweise sind abgesagt, Chöre dürfen unter den geltenden Coronaregeln nicht auftreten.
«An diesen beiden Abenden hätte ich das Zelt füllen können. Jetzt aber muss ich allen absagen.»
Martin Sailer hofft, dass er das geplante Programm mehrheitlich so durchziehen kann, vor allem im Sommer. In den ersten Wochen sei es aber durchaus möglich, dass es zu Verschiebungen komme. Er werde die Internetseite aktuell halten, sodass die Interessierten sich dort informieren können, verspricht Martin Sailer.
Martin Sailer ist sich bewusst, dass zu diesem Saisonbeginn einiges anders sein wird als gewohnt. Er fordert die Gäste auf, möglichst zu reservieren, damit sie nicht vor ausverkauften Rängen stehen und enttäuscht heimgehen müssen. Der Barbetrieb im Zelt ist vorübergehend ebenfalls eingestellt. Es ist jedoch möglich, vor den Aufführungen vor dem Zelt etwas zu trinken und dabei kann man auch an Tischen sitzen.
Mit den aktuell geltenden Vorgaben kann sich der «Zeltino», wie man Martin Sailer gerne nennt, gut leben. Dennoch hofft er auf Lockerungen in den nächsten Wochen. Denn auf seinem Programm stehen mit Michael von der Heide, Bliss, Anet Corti und Rolf Schmid einige Namen, die mehr als 50 Zuschauer begeistern.