Schulraumprobleme
Ein Holzgebäude mit zwei Klassenräumen: So sieht der geplante Kindergarten an der Neugasse in Bazenheid aus

Die Gemeinde Kirchberg muss auf die wachsenden Einwohnerzahlen in Bazenheid reagieren und mehr Schulraum schaffen. An der Neugasse soll ein zweiter Kindergarten gebaut werden. Der Baukredit von über 2,7 Millionen Franken steht an der Bürgerversammlung vom 1. April auf der Traktandenliste.

Beat Lanzendorfer
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In der Mitte des Bildes der bestehende Kindergarten. Rechts davon soll der neue Kindergarten zu stehen kommen.

In der Mitte des Bildes der bestehende Kindergarten. Rechts davon soll der neue Kindergarten zu stehen kommen.

Bild: Beat Lanzendorfer

Die Einwohnerzahl von Bazenheid ist im vergangenen Jahrzehnt von 3558 auf 4774 angewachsen. Dadurch ist der Bedarf an Schul- und Kindergartenraum markant gestiegen.

Mit dem Neubau eines Primarschulhauses an der Neugasse sowie eines Erweiterungsbaus beim Oberstufenschulhaus an der Flurstrasse, gleichzeitige Einweihung im Sommer 2021, wurden die Engpässe auf Stufe Schule behoben.

Nun soll das noch vorhandene Raumproblem mit einem zusätzlichen Kindergarten an der Neugasse gelöst werden. Das Projekt wurde am Dienstag an einer Online-Information vorgestellt. Das letzte Wort haben die Stimmberechtigten an der Bürgerversammlung am 1. April. Der Gemeinderat beantragt einen Baukredit von 2,745 Millionen Franken.

Neubau mit zwei Schulräumen für Kindergarten

Zurzeit werden in Bazenheid sieben Kindergartenklassen geführt. Gemäss Berechnungen benötigt es ab dem Schuljahr 2023/2024 eine zusätzliche Kindergartenklasse. Schulrat Markus Keller erklärt, weshalb im neuen Kindergarten zwei Kindergartenklassen untergebracht sind:

Schulrat Markus Keller.

Schulrat Markus Keller.

Bild: Beat Lanzendorfer
«Die jetzigen Klassengrössen sind nicht optimal, das möchten wir unseren Kindern nicht mehr länger zumuten, hinzu kommt, dass eine Kindergartenklasse provisorisch im Holzpavillon untergebracht ist.»

Diese soll zukünftig im neuen Gebäude untergebracht werden. Mit dem Anstieg der Bazenheider Einwohnerzahl ist auch die Anzahl Kindergartenkinder in die Höhe geschnellt. Waren es im Schuljahr 2010/2011 92 Kinder, erhöhte sich die Zahl mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 auf 121 Kindergärtler.

Beim geplanten Kindergartengebäude an der Neugasse handelt es sich um eine Konstruktion aus Holzbauelementen. Die Bauzeit kann dadurch auf ein Minimum reduziert werden. Angedacht sind zwei Klassenräume mit dazugehörigen Nebenräumen. Bestandteil des Neubaus ist die Umgebungsgestaltung mit einem Aussenraum mit diversen Spielmöglichkeiten.

Für Markus Keller ist der Standort des geplanten Kindergartens ideal. Die Bauparzelle liege zentral in einer Zone für öffentliche Bauten. Im Weiteren wird der Kindergarten ins gesamtheitliche Schulareal integriert, auf dem sich das bestehende Kindergartengebäude sowie die beiden Primarschulhäuser befinden. In wenigen Schritten ist auch die Oberstufenschule Flurstrasse erreichbar.

Die Realisierung hat sich verzögert

Gemäss Gemeinderat Michael Sutter hat im Jahre 2016 der damalige Schulrat den Auftrag erteilt, die Schulraumsituation zu klären. Er sagt:

Gemeinderat Michael Sutter.

Gemeinderat Michael Sutter.

Bild: Beat Lanzendorfer
«Wir haben schon vor bald sechs Jahren festgestellt, dass die Schülerzahlen in Bazenheid stark steigen.»

Aufgrund der damaligen Schulsituation habe der Gemeinderat aber beschlossen, den Kindergarten zurückzustellen und zuerst den Neubau des Primarschulhauses plus Erweiterungsbau Oberstufe Flurstrasse voranzutreiben. Nachdem diese nun in Betrieb sind, kann das Projekt Kindergarten angegangen werden.

Die Kosten werden mit 2,745 Millionen Franken beziffert, wobei dank der guten Steuerabschlüsse der vergangenen Jahre bereits zwei Millionen Franken zweckgebunden vorfinanziert sind. Der Restbetrag von 745'000 Franken wird über einen Zeitraum von 30 Jahren abgeschrieben.

So soll der neue Kindergarten an der Neugasse aussehen.

So soll der neue Kindergarten an der Neugasse aussehen.

Visualisierung: Gemeinde Kirchberg

Auf Bedenken eines Teilnehmers an der Online-Information, weshalb der Kindergarten bei einem weiteren Raumbedarf nicht aufgestockt werden kann, sagte Michael Sutter: «Es ist ein für sich abgeschlossener Baukörper und deshalb tatsächlich nicht aufstockbar. Im Gegenzug könnte das Primarschulhaus, das letztes Jahr in Betrieb gegangen ist, durch ein Stockwerk erweitert werden.» Dadurch würden sich Alternativen ergeben, sollten die Schülerzahlen in den kommenden Jahren weiter ansteigen.

Wenn die Stimmberechtigten den Antrag des Gemeinderates an der Bürgerversammlung am 1. April genehmigen, wird anschliessend das Baugesuch eingereicht. Nach Beendigung des Submissionsverfahrens soll der Baubeginn Mitte August erfolgen. Der Bezug des neuen Kindergartens ist ab dem Schuljahr 2023/2024 vorgesehen.