Kirchberg
Die Katholiken wollten sich nicht erpressen lassen und sagten Nein zu einem Landverkauf an die politische Gemeinde – nun erklärt diese ihre Sicht der Dinge

Die politische Gemeinde benötigt für ein Strassenbauprojekt an der Husenstrasse in Kirchberg 97 Quadratmeter Land, das sich im Besitz der katholischen Kirchgemeinde befindet. Obwohl der Verwaltungsrat die Empfehlung zum Verkauf gab, sagten die Stimmberechtigten Nein. Nun soll neu verhandelt werden.

Beat Lanzendorfer
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Der Stein des Anstosses: Vom Vorplatz der katholischen Pfarrkirche in Kirchberg benötigt die politische Gemeinde 97 Quadratmeter Land für eine Strassenumgestaltung.

Der Stein des Anstosses: Vom Vorplatz der katholischen Pfarrkirche in Kirchberg benötigt die politische Gemeinde 97 Quadratmeter Land für eine Strassenumgestaltung.

Bild: Beat Lanzendorfer

An der katholischen Kirchbürgerversammlung in Kirchberg lehnten die Stimmberechtigten das Angebot der politischen Gemeinde ab und sagten Nein zum Verkauf von 97 Quadratmeter Land an der Husenstrasse. Die politische Gemeinde benötigt das Land für die neue Strassenraumgestaltung.

Die Katholiken und deren Präsident Patrick Loepfe waren vom Preisangebot – 600 Franken pro Quadratmeter – enttäuscht und tendieren zu einem Landabtausch an der Lerchenfeldstrasse. Nun erklärt der Gemeinderat im «Gmeindsblatt» seine Sicht der Dinge.

Der Preis sei grosszügig bemessen

Es sei richtig, dass die Gemeinde der Kirchgemeinde für die 97 Quadratmeter Land in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen ein Kaufangebot in der Grösse von 600 Franken pro Quadratmeter unterbreitet habe. Dieser Preis sei für eine Entschädigung für einen Strassenbau sehr grosszügig, was Vergleiche mit anderen Gemeinden im Fürstenland und im unteren Toggenburg bestätigen würden. Es gebe Gemeinden, die würden bei Strassenbauten lediglich 200 bis 300 Franken pro Quadratmeter entschädigen.

Der katholischen Kirchgemeinde sei das Angebot unterbreitet worden, das Land auf Kosten der Gemeinde von einer durch die katholische Kirchgemeinde bestimmten Fachperson schätzen zu lassen. Dies mit der Vorgabe, dass bei einem tieferen Schätzpreis als der angebotenen 600 Franken pro Quadratmeter auch der tiefere Preis von der Kirchgemeinde anerkannt würde.

Auf dieses Angebot sei der Kirchenverwaltungsrat aber nicht eingegangen. Deshalb könne die Gemeinde davon ausgehen, dass das Angebot über 600 Franken fair sei. Gestützt auf den Entscheid der Kirchbürgerversammlung, der einen Landabtausch verlangt, würden nun weitere Verhandlungen mit der katholischen Kirchgemeinde geführt. Die politische Gemeinde sei bemüht, eine für beide Seiten faire Lösung zu finden.