Gemeindepräsidium
FDP kritisiert unfaires Verhalten der Mitte-Partei: Ein Kandidat weniger für die Ersatzwahl in Bütschwil-Ganterschwil bedeutet, dass es zum Duell kommt

Boris Schedler, der Kandidat der FDP für das Gemeindepräsidium, hat sich entschieden, für den zweiten Wahlgang nicht mehr anzutreten. Somit gibt es am 30. April einen Zweikampf zwischen Hans Städler (SVP) und Roger Meier (Mitte).

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Boris Schedler (FDP) tritt nicht am zweiten Wahlgang für das Gemeindepräsidium von Bütschwil-Ganterschwil an.

Boris Schedler (FDP) tritt nicht am zweiten Wahlgang für das Gemeindepräsidium von Bütschwil-Ganterschwil an.

Bild: Sascha Erni

Boris Schedler (FDP) verzichtet auf eine Teilnahme im zweiten Wahlgang für die Ersatzwahl des Gemeindepräsidiums von Bütschwil-Ganterschwil. Das teilte die FDP-Ortspartei am Donnerstag mit. Mit 457 Stimmen beziehungsweise rund 28 Prozent der Stimmen habe Schedler ein sehr gutes Resultat erzielt und weit über die Parteigrenzen hinaus Stimmen holen können. Das wäre eigentlich eine sehr gute Voraussetzung als Gemeindepräsident gewesen, so die Mitteilung weiter.

Hans Städler (SVP).

Hans Städler (SVP).

Bild: PD

Jedoch fehlten zum erstplatzierten Kandidaten Hans Städler 265 Stimmen. Es sei zudem fraglich, wohin im zweiten Wahlgang die vielen vereinzelten Stimmen gehen werden. «Da nun mit Roger Meier ein weiterer Kandidat bekannt wurde und Hans Städler nochmals antritt, wird eine Wahl ziemlich schwierig», schreibt Silvia Schweizer-Rohner als Präsidentin der FDP-Ortspartei. Deshalb habe sich Boris Schedler nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, beim zweiten Wahlgang nicht mehr anzutreten.

Unfair gegenüber Stimmbürgern und Kandidierenden

Die FDP bedauert, dass anscheinend viele Wähler dem Aufruf von Exponenten der Mitte-Partei gefolgt sind, vereinzelte Personen zu wählen, damit es zu einem zweiten Wahlgang kommt – ohne dass überhaupt deren Kandidat bekannt war. «Dieses Verhalten war nicht nur den Stimmbürgern, sondern auch den beiden Kandidaten gegenüber unfair.»

Dass die Mitte-Kandidatur nicht am Wahlsonntag, sondern erst Tage danach bekannt wurde und die anderen Ortsparteien innert weniger Stunden hätten mitteilen sollen, ob sie antreten und an einem Wahlpodium teilnehmen möchten: Das grenze gar an Nötigung. «Der zweite Wahlgang wird zeigen, ob dieses Verhalten von den Wählern goutiert wird oder nicht», schreibt die FDP. Nach all den Geschehnissen gelte es aber nun, vorwärts zu schauen und das Vorgefallene sein zu lassen.

FDP diskutiert Wahlempfehlung

Roger Meier (Mitte).

Roger Meier (Mitte).

Bild: Stefan Bienz

Der Vorstand der FDP-Ortspartei und die Mandatsträger lernten bei einem Hearing den Wattwiler Ratsschreiber und Mitte-Kandidaten Roger Meier kennen. Die Mitglieder der Ortspartei werden nun befragt, welcher der beiden Kandidaten unterstützt oder ob Stimmfreigabe kommuniziert wird.

Kandidierende für das Gemeindepräsidium von Bütschwil-Ganterschwil konnten sich bis Donnerstagmittag bei der Gemeindekanzlei für die Wahl melden. Wie die Gemeinde auf Anfrage festhält, machten keine weiteren Personen davon Gebrauch: Im zweiten Wahlgang vom 30. April wird es also zu einem Duell zwischen Roger Meier und Hans Städler kommen. (pd/ser)