Die Nächte werden wieder kürzer – für Sternschnuppenjäger ist der Januar aber kein günstiger Monat.
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Am Samstag, 2. Januar, ist die Erde der Sonne am nächsten gekommen. Sie war 147 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Im Sommer ist sie 152 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Die Wintermonate zeigen eine grössere Sternfülle als die Sommermonate. Der Himmel ist im Winter meistens klarer, und man kann die Milchstrasse sogar in eher hell beleuchteten Gegenden sehen. Sie zieht sich von Südosten über den Zenit nach Nordwesten.
In der Milchstrasse befinden sich Sternbilder mit hellen Sternen. In Horizontnähe ist der Grosse Hund mit dem hellen Stern Sirius zu sehen. Weil das Licht des Sirius wegen der Horizontnähe einen langen Weg durch die Atmosphäre hat, funkelt er in allen Farben. Sirius steht der Sonne am nächsten, er ist nur knapp zehn Lichtjahre entfernt.
Weiter im Norden sieht man östlich der Milchstrasse einen hellen Stern. Es ist der Procyon im Sternbild Kleiner Hund. Gleich neben der Milchstrasse westlich steht das eindrücklichste Sternbild des Nordhimmels, der Orion. Er ist der Himmelsjäger und wird von den beiden Hunden begleitet.
Wieder sind es griechische Sagen, welche diesen Sternbildern zu ihrem Namen verholfen haben. Im Zenit in der Milchstrasse sieht man den Fussteil der Zwillinge, deren Kopfsterne Castor und Pollux (siehe Sternkarte) ausserhalb der Milchstrasse liegen. Lässt man den Blick der Milchstrasse nördlich entlang schweifen, sieht man das Sternbild Fuhrmann, ein Fünfeck mit dem hellen Stern Capella. Capella heisst Ziege. Der Fuhrmann hält nach der griechischen Sage die Ziege auf dem Arm.
Dann folgt das Sternbild Perseus mit vielen hellen Sternen. Nun folgt eine Art kleiner Nebelfleck zwischen Perseus und Cassiopeia, dem Himmels – «W». Er entpuppt sich als zwei offene Sternhaufen, wenn man ihn im Fernrohr beobachtet. Nochmals zurück zum Sternbild Orion. Der rötliche, helle Stern im Sternbild oben links heisst Beteigeuze.
Er besteht aus einer riesigen Sternhülle, welche grösser ist als die Distanz Sonne–Mars. Wie lange er noch existiert, weiss man nicht. Er wird als Supernova einmal explodieren. Im Sternbild unten rechts ist ein gleissend heller Stern zu sehen: Rigel. Er hat eine 46000-fach grössere Leuchtkraft als die Sonne. Schliesslich kann man das Sternensieb, die Plejaden westlich der Milchstrasse, fast im Zenit, beobachten.
Von Auge sieht man zwischen fünf und sieben Sternen, im Feldstecher erkennt man bereits über 30 Sterne und im Fernrohr über 100. Die Plejaden spielten früher bei den Griechen und andern Mittelmeerländern eine wichtige Rolle als Kalender für die Landwirtschaft.
Für Sternschnuppenjäger ist der Januar kein günstiger Monat. Es sind nur wenige Sternschnuppen zu erwarten. Sie fliegen zwar aus mindestens drei Richtungen über den Himmel. Am besten sind die Sternschnuppen in der Zeit nach Mitternacht zu sehen.
Auf erloschenen Vulkanen und Bergen stehen weltweit Riesenteleskope und Radioantennen, sogar bis auf 5000 m Höhe, um näher an Geheimnisse des Universums heranzukommen. Doch neue Erfahrungen sind im Verbund mit den irdischen Teleskopen nur mit Teleskopen im All zu holen. Das Hubble-Space-Teleskop kreist seit 1990 um die Erde und erlaubt Einblicke bis fast zum Beginn der Welt.
Es ist erstaunlich, dass es auch nach 20 Jahren immer noch funktionsfähig ist. Im Jahr 2021 soll es nun abgelöst werden durch ein grösseres Teleskop. Die im Jahr 2009 gleichzeitig im All platzierten Teleskope Herschel und Planck, welche den Astronomen im Infrarot- und Mikrowellenbereich bis 2013 hervorragende Erkenntnisse brachten, sind abgeschaltet worden, weil das Helium zur Kühlung der Teleskope aufgebraucht war. Sie wurden von ihrem Stammplatz im All in eine heliozentrische Bahn gebracht, damit sie im Laufe der nächsten 300 Jahre nicht unkontrolliert auf die Erde stürzen.
Nun soll 2021 das James-Webb-Teleskop ins All gehievt werden. Am 31. Oktober soll das neue Teleskop mit einer Ariane-5-Rakete ins All befördert werden. Im Gegensatz zum Hubble-Teleskop, das in einer Höhe von rund 550 Kilometern um die Erde dreht, wird das James-Webb-Teleskop in 1,5 Millionen Kilometer Höhe mit der Erde um die Sonne drehen. Der aus 18 sechseckigen Segmenten bestehende Spiegel hat einen Durchmesser von 6,5 Meter und wird hauptsächlich im Infrarot-Bereich Messungen durchführen. Die Spiegel sowie das Sonnensegel werden erst im All aufgefaltet.
Das Teleskop soll Einblicke in alte Regionen des Universums ermöglichen, Strukturbildungsprozesse im Universum erforschen und auch Entstehungsprozesse von Planeten mit geeigneten Lebensbedingungen untersuchen. Es sind also hochgesteckte Ziele, die an ein zehn Milliarden Dollar teures Teleskop gestellt werden.
Das Projekt wurde von drei Organisationen ermöglicht: von der Nasa, von der ESA (European Space Agency) und von der CSA (Canadian Space Agency). Das James-Webb-Teleskop wurde nach dem Gründer Nasa benannt, der sie 1961 gegründet hatte. Start, Flug und Platzierung im All mögen gelingen. Dann sind die Astronomen dem Universum ein Stück näher.