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Im Hin und Her um Leitung und Standort der neuen Vogelpflegestation St. Gallens ist ein Ende in Sicht.
Bisher wurden kranke und verletzte Federtiere aus der Region durch den kantonalen Wildhüter auf sechs Pflegestationen in der Region verteilt. Eine Behelfslösung, da eine zentrale Pflegestelle nicht mehr existiert. Bald können die tierischen Patienten aber ihr neues Kur-Zuhause beziehen. Unweit des Naturmuseums, in den neu installierten Aussengehegen an der Brauerstrasse 71/73. Voraussichtlich Ende September, sagt Stiftungspräsidentin Elisabeth Zwicky Mosimann, sei der Standort bezugsfähig. Auch das Innengehege wurde im Zuge der Verlegung aufgemöbelt, die Rekonstruktion der Käfige sei derzeit noch in vollem Gange.
Noch im Frühling blickte die Stiftung in eine ungewisse Zukunft. Finanzierung, Personal und Standortbewilligung: Gleich in dreierlei Hinsicht war der Fortbestand der Pflegestation unklar. Dem Problem zugrunde lag auch ein Planungsfehler. Die Vogelpflegestation war 2016 von der Voliere ins Naturmuseum verlegt worden. Die Freude war gross, aber kurz: Das kantonale Amt für Natur, Jagd und Fischerei hatte zwar die zur Vogelpflege gebauten Räume im Museum freigegeben, erachtete aber die Aussengehege als ungeeignet für die erholungsbedürftigen Patienten. Zuviel Trubel und Publikumsverkehr für die verletzten, scheuen Tiere.
Nun gibt es Grund zum Aufatmen in der Wildtierstiftung. Auch ihre Präsidentin Zwicky-Mosimann blickt freudig der Neueröffnung entgegen:
«Wir haben eine gute Lösung für die Station gefunden.»
Wer die Leitung der Pflegestation und damit das Erbe von rund 30 Jahren Engagement des Ehepaars Dora und Christian Müller antritt – es hatte sich 2018 zurückgezogen – werde bei Zeiten bekannt gegeben.
Die Wildvogelpflegestation nahm 1989 ihren ersten Patienten, einen Steinadler, zur Kur auf. Seitdem war sie regionale Anlaufstelle Nummer Eins für Wildvögelfindlinge aller Couleur. Schwäne, ausgesetzte Papageien, aber auch fluglahme Falken wurden in der Station aufgepäppelt und wieder flugklar gemacht. Eine durchweg beflügelnde Stadttradition, deren Fortsetzung nun in greifbare Nähe rückt.