Glosse
Alles muss raus – sofort: Wie der Stadtrat Frauenfeld einen löblichen Einsatz für die Volksgesundheit leistet

Murgspritzer: Bechtelis-Nachwehen gab es am Mittwoch nach der Nacht der Nächte im Gemeinderat. TZ-Redaktor Mathias Frei mutmasst darüber, was es an jenem Abend zu trinken gab im Stadtparlament. Die Tranksame im Griff hat dagegen der Stadtrat.

Mathias Frei
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Frauenfelder Bürgerwein im Einsatz.

Frauenfelder Bürgerwein im Einsatz.

Archivbild: Susann Basler

Die Bechtelisnacht hat heuer länger als üblich nachgeklungen. Kein Wunder, mussten doch zwei verlorene Jahre nachgefeiert werden. Böse Zungen behaupten, auch am Mittwoch nach dem Bechtelis sei noch die Mehrheit des Gemeinderats alkoholisiert gewesen – oder zumindest hart verkatert. Sonst wäre es nicht möglich gewesen, das städtische Informationsreglement einfach das WC runterzuspülen. Vielleicht waren die Mineralwasserfläschli für die Gemeinderatsmitglieder ja mit «Hard Seltzer» gefüllt, also «hartem Sprudelwasser». Das ist Wasser mit Kohlensäure und Schuss. Im Auftrag des Stadtrats, wennt weisch, wani mein.

Mathias Frei.

Mathias Frei.

Bild: Andrea Stalder

Dass ebendieser Stadtrat mit Alkohol umgehen kann, war am Freitag an der Jungbürgerfeier zu sehen. Die Stadtratsmitglieder schenkten beim Apéro Wein aus, als hätte es kein Morgen gegeben. So erfüllt der Stadtrat seinen Bildungsauftrag gegenüber der Bevölkerung. Schon Jungbürgerinnen und Jungbürger werden an den Bürgerwein herangeführt, damit sie fürs Leben daraus lernen. Also ein lobenswerter Einsatz für die Volksgesundheit. Und der Bürgergemeinde wird es auch recht sein, wenn der alte Fusel dann bald mal weg ist.