Vor allem für Zweibeiner amüsant

OBERRIET. Es war die gesellige Stimmung, die den Besuchern an der Viehschau am besten gefiel. Die wurde genossen, derweil die drei kantonalen Experten das Vieh begutachteten. Aus 392 aufgeführten Tieren wurden die Schönsten und Besten gekürt.

Angelika Rieger
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Die Schönsten: Miss Oberriet Mirabella (Mitte), Vize-Miss und Schöneuter 2011 ältere Romantica (re), Schöneuter jüngere Jola.

Die Schönsten: Miss Oberriet Mirabella (Mitte), Vize-Miss und Schöneuter 2011 ältere Romantica (re), Schöneuter jüngere Jola.

OBERRIET. Angesichts des tiefen Milchpreises braucht es sehr viel Herzblut und die doppelte Motivation, um sich der Viehzucht zu widmen. Und die Bauern, die beim Werkhof in Oberriet ihre Tiere zur Schau stellten, mussten auch gestern früh aufstehen, denn es galt, das Vieh in «Sonntagskleidung» zu hüllen, sprich, die Schellen umzuhängen und anschliessend zum Schauplatz zu führen. Viele der 13 Bauern hatten einen langen Marsch zum Schauplatz vor sich. «Aber der grösste Aufwand ist das Waschen tags zuvor», erklärte Bernhard Kobler, der seit zehn Jahren Schaupräsident ist. Die Bauern nehmen das gerne in Kauf, weil die Atmosphäre schon während der Auffuhr eine ganz besondere ist und weil eine gute Rangierung den Züchtererfolg ausweist.

Experten haben Qual der Wahl

Die Experten waren des Lobes voll für alle ausgestellten Tiere. Sie machten es sich nicht einfach, sich zu entscheiden. «Man sieht hier durchwegs sehr leistungsstarke Tiere», meinte Martin Fritsche aus Marbach. Der Experte stellte zudem fest, dass die jungen Tiere sich ebenfalls sehen lassen können. Bei ihnen wird nur das Format und Fundament bewertet. Bei allen anderen wird auch das Euter und die Zizenverteilung sehr genau angeschaut. Wobei die guten Qualitäten einer Kuh zwar für den Züchter sprechen, doch ein bisschen Glück ist auch dabei. «Eine Kuh muss von Natur aus schon schön sein», erklärte Bernhard Kobler, der selber mit 50 Kühen inklusive Jungvieh aufgefahren ist.

Miss Oberriet heisst Mirabella

Mit fast vierhundert aufgeführten Tieren der Viehzucht-Genossenschaften Oberriet, Hub-Hard und Montlingen lag die Viehschau im Rahmen der Vorjahre. «Sie muss punkto Qualität keinen Vergleich mit den ganz grossen Viehschauen scheuen», lobte Experte Christian Schneider, Weisstannen. Eine, die in allen Belangen am Besten abgeschnitten hat, ist die Kuh Mirabella von Felix Zäch. Miss Oberriet 2011 darf zusammen mit der Vize-Miss-Oberriet, die auf den klangvollen Namen Romantica hört, am Samstag in Altstätten bei der Wahl der Miss Rheintal mitmachen. Guido Benz hatte das Glück, mit Romantica gleich auch den Schöneuter-Preis ältere zu gewinnen. Der Schöneuter-Preis jüngere ging an Armin Schegg mit Jola. Zwei Kühe wurden für mehr als 100 000 Liter Lebensleistung ausgezeichnet. Mit 153 000 Liter Lebensleistung ist Kuh Nelli von Guido Benz eine der besten Kühe der Schweiz. «Das braucht eine gute Pflege der ganzen Züchterfamilie», kommentierte der Experte. Halmi von Felix Zäch bringt es auf 119 000 Liter Lebensleistung. Wirtschaftlichkeits-Stars sind Minze von Felix Zäch, Hoernli von Armin Sonderegger und Salome von Thomas Baumgartner.

Flotte Sprüche, Jodel und Gesang am Jungzüchter-Wettbewerb: Die Darbietungen des Nachwuchses kamen besonders gut an. Manuel führte sein Kälbchen Muffin vor. Mike (re) kam mit Judy.

Flotte Sprüche, Jodel und Gesang am Jungzüchter-Wettbewerb: Die Darbietungen des Nachwuchses kamen besonders gut an. Manuel führte sein Kälbchen Muffin vor. Mike (re) kam mit Judy.

Viel Spass auf der Strohburg: Da wurden richtige Schlachten ausgeführt. (Bilder: Angelika Rieger)

Viel Spass auf der Strohburg: Da wurden richtige Schlachten ausgeführt. (Bilder: Angelika Rieger)