«Eine Glocke ist für mich Musik, fünf Glocken sind ein Konzert», sagte Jakob Zellweger am Glocken-Info-Abend letzte Woche in evangelisch Diepoldsau.
Wer Glockengeläut als Musik empfindet, sollte auch verstehen, dass sie nicht jedem gefällt. «Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden», sagte schon Wilhelm Busch.
Geschmack ist aber kein Massstab dafür, ob ein Geräusch zumutbar ist. Wichtig ist, ob man ihm ausweichen kann.
Ich wohne neben einer Kirche. Oft stört mich das Läuten ihrer Glocken. Dann schliesse ich das Fenster. In der Redaktion mache ich es gleich, wenn mir der Strassenlärm zu viel wird.
Ich halte es mit der Operette «Die Fledermaus» von Johann Strauss: «Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.» Sonst müsste ich gegen alle Veranstaltungen kämpfen – gegen Konzerte, Fussballspiele, Feuerwerke, gegen jeden Treffpunkt im Freien. Aber nur wenn mir etwas nicht gefällt. Denn nur dann ist es für mich Lärm.