Romanshorn
Wortspielerei trifft Hackbrett – Nicolas Senn und Christoph Sutter sind auf Jubiläumstour

Unter dem Motto «Ghacktes mit Wörtli» gehen der Hackbrettspieler und der Autor wieder gemeinsam auf Tour. Und zwar mit einem ganz neuen Programm.

Markus Bösch
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Nicolas Senn (links) und Christoph Sutter sind wieder einmal unterwegs – und zwar gemeinsam seit zwei Jahrzehnten.

Nicolas Senn (links) und Christoph Sutter sind wieder einmal unterwegs – und zwar gemeinsam seit zwei Jahrzehnten.

Bild: Markus Bösch

Zweimal nacheinander füllten die beiden Künstler eine Kanti-Aula. Endlich konnten sich die Akteure, zusammen mit den Zuhörerinnen und Zuhörern, über die wieder möglichen Auftritte und den begeisterten Applaus freuen. Bei der Aufführung ihres Programms machten sie eine Reise von der Vergangenheit hinein in die Gegenwart: Bei der ersten Tour handelten die Texte noch von Schulreisen und den Abgastests, heute geht es um das Tattoo-Hirschgeweih, die Steuern und – ganz aktuell – die lokal gepflanzten 11'500 Dichternarzissen in Romanshorn. Dazu sagt Sutter: «Meine Gedichte sind halt manchmal so dicht, dass ihr den Schluss verpasst und manchmal sind die Verse so klar wie zum Beispiel jener, der auf dem Rütli spielt: ‹Ich lieb dich sehr – und sie: Ich hab diesen Eid genossen›.»

Ein eingespieltes Team

So wie der Poet in den Köpfen der Zuhörerinnen und Zuhörern verschiedene Bilder entstehen lässt – die dann auch mal humoristisch verdreht werden – so nimmt der Musiker die Gäste mit seinem virtuosen Spiel mit auf Reisen ins Appenzellerland und nach Schottland. Auch da wird es konkret, wenn er etwa «die Katze gegen einen Fuchs kämpfen lässt». Zuweilen blitzt während der Musik der Schalk auf, wenn Senn dem «Tilsiter» und dem «Kafi Biberflade» die Ehre erweist. Senn resümiert schliesslich die Zusammenarbeit der beiden Künstler: «Es war und ist schön, gemeinsam mit dir unterwegs zu sein und so auch immer wieder neue Verse und neue Eigen-Kompositionen zu hören.»

Den beiden Troubadouren gelang es, Gäste während zweier Stunden aufs Beste zu unterhalten und sie sogar zu stehenden Ovationen zu bewegen. Zum Ende überraschten sie ihr Publikum auch noch, als sich Nicolas Senn als Verseschmied und Christoph Sutter als Hackbrettspieler versuchten.