«Oh sieh nur, es tagt»: Die Bischofszellerin Natasha Hausammann singt Kammerpop

Natasha und Andreas Hausammann wohnen seit kürzerem in der Rosenstadt. Am Samstag präsentierten sie sich mit einem Konzert in der Aula Sandbänkli.

Barbara Hettich
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Natasha Hausammann singt in der Aula Sandbänkli Kammerpop. (Bild: Barbara Hettich)

Natasha Hausammann singt in der Aula Sandbänkli Kammerpop. (Bild: Barbara Hettich)

«Oh sieh nur, es tagt», singt Natasha mit weicher, sanfter Stimme. Virtuos begleitet sie ihr Mann Andreas am Klavier. Die Songs sind aus ihrem aktuellen Album, sind hintergründig, handeln von Übergangszeiten, von beherztem Handeln und Los­lassen. Im Publikum ist es still, man hört gebannt zu, lässt sich von der Ausstrahlung der Sän­gerin verzaubern.

Kammerpop aus dem eigenen Garten mit fremden Zutaten, so bezeichnete Natasha Hausammann ihr Konzertprogramm. Sie und ihr Mann seien vorwiegend als Kirchenmusiker unterwegs, und um die Texte zu schreiben, beschäftige sie sich entsprechend mit den Lebenskoordinaten. Die beiden haben eine Botschaft, spüren der Seele nach, welche die Grenzen öfters anders zieht als der Verstand. Sie singen gegen den Hass und für die Liebe, für das Vertrauen in den Schöpfer. Sie singen über den Tod, immer in der Gewissheit, niemals allein zu sein: «Du bleibst bei Deinem Mensch, Du bleibst bei mir alle Tage, auch wenn ich geh’.»

Als Ergänzung zu ihren eigenen Liedern bringen sie mit Zutaten wie «Ich weiss nöd, was es isch», von Stephan Eicher und Martin Suter oder «Neyroud Daylight» von Sara Groves, Abwechslung in ihren musikalischen Garten. Der zweite Teil des Konzerts gehörte ausschliesslich den eigenen «Pflänzli». Mit einem Ohrwurm-verdächtigen Song «Spann die Segel auf, fahr weit hinaus», wurde es zwischenzeitlich gar etwas lauter, auch beim applaudierenden Publikum.

Das Konzert endete wie begonnen, besinnlich, aber auch mit Appetit aufs Leben. Überschwänglich bedankte sich Martin Herzog, Präsident des organisierenden Vereins Literaria, bei den beiden Musikern und diese setzten mit dem Abendlied mit integriertem «Vater unser» den perfekten Schlusspunkt.