Kreuzlinger Senioren wünschen sich ein Sprachrohr

Die Senioren wollen bei der Stadtgestaltung mitreden und formieren sich in einem unabhängigen Seniorentreff. Dieser war am Freitagabend Thema beim Stadtgespräch.

Barbara Hettich
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Angeregt diskutierten die Teilnehmer des Stadtgesprächs über einen Seniorentreff. (Bild: Barbara Hettich)

Angeregt diskutierten die Teilnehmer des Stadtgesprächs über einen Seniorentreff. (Bild: Barbara Hettich)

Im Mai hat der Stadtrat das neue Alterskonzept für Kreuzlingen verabschiedet. Dieses wurde in enger Zusammenarbeit mit Institutionen und Vereinen erarbeitet, die sich in ihrer täglichen Arbeit mit dem Thema Alter beschäftigen. Grundlage für das Konzept war zudem eine Umfrage bei den Einwohnern ab dem 50. Altersjahr, welche die terzStiftung 2017 im Auftrag des Stadtrats durchgeführt hatte.

«Entstanden ist ein Katalog von Massnahmen, welcher in den nächsten Jahren budgetverträglich umgesetzt werden soll», informiert Stadträtin Barbara Kern, Departementsvorsteherin Soziale Dienste, anlässlich des Stadtgesprächs am Freitagabend im «Trösch».

Senioren wollen eine neutrale Diskussionsrunde

Eine der zahlreichen Massnahmen ist die Bildung eines Seniorenrats oder Seniorentreffs, denn eines habe die Umfrage gezeigt: Die ältere Bevölkerung möchte bei Entscheidungen betreffend Leben und Wohnen im Alter direkt miteinbezogen werden. Dies zeigt sich auch in der regen Beteiligung am Stadtgespräch.

Klar wird in der lebhaften Diskussion aber auch, dass ein vom Stadtrat gewählter Seniorenrat nicht dem Bedürfnis entspreche, man möchte sich in einem Turnus von 14 Tagen zu einer politisch unabhängigen, neutralen Diskussionsrunde treffen und die Themen selbst bestimmen. Allfällige Anliegen könnten dann eine Delegation dem Stadtrat unterbreiten.

Namensgebung soll Thema der ersten Sitzung sein

«Es geht doch darum, Ideen auszutauschen und sich untereinander zu vernetzen», sagt eine Teilnehmerin. Zum Sprachrohr für die älteren Menschen soll dieser Seniorentreff schon werden, fordert eine andere. Der Diskussionsstoff dürfte ihnen in den kommenden Monaten kaum ausgehen: Günstige Mehrgenerationen-Wohnungen, eine Auskunfts- und Beratungsstelle, ein Senioren-Mittagstisch – das sind nur einige der Themen. Für den ersten Treff, der bereits nächste Woche stattfinden soll, ist das Thema klar: die Namensgebung. Denn «Seniorentreff» erinnere zu stark an ein «Kafichränzli» – darüber war man sich einig.

Stadträtin Barbara Kern wird für den ersten Treff das «Trösch» reservieren und über die Medien die Bevölkerung dazu einladen. Für die weiteren Treffen werden sich die Teilnehmer selbst organisieren.