Kradolf-Schönenberg sagt Ja zur Revision der Ortsplanung

Das gemeinsam mit der Nachbargemeinde Sulgen realisierte Projekt findet an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung fast einhellige Zustimmung.

Georg Stelzner
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Fast einstimmig genehmigen die Stimmbürger in der Kradolfer Mehrzweckhalle die revidierte Ortsplanung. (Bild: Georg Stelzner)

Fast einstimmig genehmigen die Stimmbürger in der Kradolfer Mehrzweckhalle die revidierte Ortsplanung. (Bild: Georg Stelzner)

Nach einer Stunde konnte Gemeindepräsident Heinz Keller am Dienstagabend in der Mehrzweckhalle von Kradolf das erhoffte Resultat verkünden: Von den 168 anwesenden Stimmberechtigten (7,5 Prozent) der Politischen Gemeinde Kradolf- Schönenberg konnten sich nur vier mit der vorgeschlagenen Revision der Ortsplanung nicht anfreunden. Zwei stimmten dagegen und zwei weitere ent hielten sich der Stimme.

Mehrjähriger Prozess

Das klare Ja der ausserordentlichen Gemeindeversammlung stellte insofern keine Überraschung mehr dar, als der Gemeinderat im Vorfeld mehrmals über den Stand der Dinge informiert und die Bevölkerung zur Mitwirkung eingeladen hatte. Zudem war es gelungen, mit fast allen Einsprechern eine einvernehmliche Lösung zu erzielen.

Der Gemeindepräsident rekapitulierte zu Beginn nochmals die wichtigsten Schritte im mehrjährigen Prozess und begründete das gemeinsame Vorgehen mit Sulgen mit der geografischen Nähe und dem Zusammenwachsen der Dörfer beider Gemeinden.

Verdichtete Bauweise

Heinz Keller verschwieg den mitunter beschwerlichen Weg nicht. «Es ist viel Schweiss geflossen. Wir haben Herzblut investiert und nicht alles akzeptiert, was der Kanton wollte», betonte der Gemeindepräsident.

Keller zählte die wichtigsten Änderungen im Rahmen der Revision auf und nannte in diesem Zusammenhang etwa die Einführung der Geschossflächenziffer, welche die Ausnützungsziffer ersetze. Da Bauland nur noch begrenzt vorhanden sei, habe man das Baureglement im Sinne des verdichteten Bauens überarbeitet, führte Keller weiter aus.

Bevölkerung soll moderat wachsen

In der Diskussionsrunde vor der Abstimmung gab es ein halbes Dutzend Wortmeldungen. Bei der Beantwortung der Fragen versicherte der Gemeindepräsident, dass der Schutz des Grundwassers durch das Wasserbaugesetz weiterhin gewährleistet sei. Hinsichtlich der Wohn- und Mischzonen in Kradolf-Schönenberg vermeldete Keller einen Zuwachs.

Ein Stimmbürger erkundigte sich nach der Wachstumsprognose, worauf der Gemeindepräsident antwortete, dass eine Bevölkerungszunahme von 0,7 bis 1 Prozent pro Jahr angestrebt werde. In den Aussendörfern solle das Wachstum jedoch nicht forciert werden. Bei Bedarf seien in Neukirch an der Thur Einzonungen aber noch möglich, sagte Keller unter Hinweis auf dortige Brachen.

Die Frage nach der Zukunft von Dienstbarkeitsverträgen beantwortete Regierungsrat Walter Schönholzer. Er versicherte, dass eine Dienstbarkeit vom Baureglement nicht ausgehebelt werden könne.