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Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Die Wanzenried-Gruppe feiert dieses Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Rico Wanzenried leitet das Familienunternehmen in dritter Generation. Statt eines Jubiläumsfests organisiert er für seine Mitarbeiter eine Reise.
«Beim Bauen sieht man sofort, was man erschafft. Es wird nie langweilig, jedes Gebäude ist ein Unikat», sagt Rico Wanzenried. Der 49-Jährige leitet die gleichnamige Baufirma in der dritten Generation. Schon als 29-Jähriger übernahm er die Geschäftsführung von seinem Vater Urs.
«Es ist vielleicht gar nicht so falsch, so jung Chef zu werden in dieser Branche. Da ist man noch mutiger»
sagt Rico Wanzenried rückblickend. «Zudem ist mir mein Vater ja auch noch fünf Jahre lang zur Seite gestanden.»
An spezieller Lage befindet sich das Büro der Firma, mitten in bester Weinfelder Wohnlage an der Schlosshaldenstrasse. Das Chef-Büro von Rico Wanzenried ist klein, überall liegen Baupläne rum. «Es ist das ehemalige Jagdstübli meines Vaters», erklärt er. «Es gab Zeiten, da war fast das ganze Haus unser Büro. Mein Vater hat oft noch am Esstisch Offerten geschrieben. Ich habe die oberen Etagen vor 15 Jahren abgetrennt und wohne nun da.»
Wenn die Firma Wanzenried baut, ist immer viel Beton im Spiel. Dieser Werkstoff fasziniert Rico Wanzenried, schon seit er als Kind auf den Baustellen vorbei geschaut hat. «Mit Beton ist fast alles möglich. Zudem ist er zu 100 Prozent recyclebar», sagt er. «Bauen und erhalten» ist dann auch das Motto der Firma.
Mit den drei Geschäftsbereichen Bau, Fassaden und Bauleistungen bietet Wanzenried die ganze Palette des Bauens an. Dazu kommt ihre Spezialität, die Beton-Instandsetzung.
«Wir können mit Wasser unter Höchstdruck Beton entfernen und erneuern. Es gibt keine Erschütterungen und dazu werden auch gleich noch die Armierungseisen entrostet.»
Jeder Geschäftsbereich der Wanzenried-Gruppe ist für sich eigenständig. Zwei Bereiche werden von Rico Wanzenrieds Schwägern geleitet, der vierte von einem ehemaligen Mitarbeiter. «Wir treffen uns einmal pro Woche zu einer Besprechung. Ansonsten ist jeder für seinen Bereich selbst verantwortlich, das läuft sehr gut so.»
Gross zu wachsen mit der Firma, sei nicht das Ziel. «Wir sind für nichts zu gross und für nichts zu klein. Es ist ein harter Kampf im Baugewerbe. Wir müssen mit weichen Faktoren wie unserer Tradition oder dem Standort überzeugen.»
Anlässlich des Jubiläums wirft Rico Wanzenried auch einen Blick zurück auf die Anfänge der Firma. «Mein Grossvater, Oskar Wanzenried, hat die Firma 1944 gegründet. Er kaufte das Baugeschäft von Jakob Früh und baute es kontinuierlich aus», sagt er.
«In den Anfangszeiten war die Baufirma noch in Märwil angesiedelt – unsere Depots und Maschinen befinden sich heute noch dort.»
Wenige Jahre nach der Firmengründung übernahm bereits Oskar Wanzenrieds Sohn Urs die Geschicke der Firma. Er nahm 1962 Wohnsitz in Weinfelden, erwarb das Baugeschäft Bernasconi und baute so die Firma auf 30 Mitarbeiter aus. Heute beschäftigt die Wanzenried-Gruppe über 80 Mitarbeiter.
Sie alle lädt Rico Wanzenried im Oktober zu einem Ausflug ein, eine Jubiläumsfeier gibt es keine. «Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital. Sie sind verantwortlich für die Qualität der Arbeiten. Wir lafern, sie müssen liefern.»
Die Wanzenried Gruppe ist vorwiegend im Thurgau aktiv. Hier konnte sie schon einige Gebäude errichten, die auffallen. Unter anderem errichtete sie:
- Neubau Firmengebäude Tour de Suisse, Kreuzlingen, 2018
- Neubau Sicherheitszentrum Weinfelden, 2017
- Neubau Primarschule Elisabetha Hess, Weinfelden, 2017
- Erweiterung Rehaklinik Zihlschlacht, 2014
- Gasthof Eisenbahn im ehem. Bierdepot, Weinfelden, 2013