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Rund 160 E-Sportler aus ganz Europa nahmen am «Supreme Masters Switzerland» im Pentorama teil.
«Ich würde selbstverständlich wieder nach Amriswil kommen», sagt Sven Amacker aus Brig nach dem ersten Match, den seine Mannschaft verloren hat. Der E-Sportler ist am Freitag mit seinem Team Virtualetix ins Pentorama gereist, um am CS:GO-Turnier «Supreme Masters Switzerland» teilzunehmen. CS:GO ist der Name eines Computerspiels und steht für Counter-Strike:Global Offensive.
Der weite Weg, den Sven Amacker auf sich nahm, macht ihm nichts aus. «Ich habe beim letzten Mal über den Stream zugeschaut und mir vorgestellt, wie krass es wäre, an diesem Turnier teilzunehmen und gegen Teams aus anderen Ländern zu spielen.»
Das Schweizer Team bekommt es mit dem englischen Favoriten Vexed und der Budapest Five Academy zu tun. Virtualetix hat keine Chance. «Auch wenn wir deutlich verloren haben, nehmen wir als Team sehr viel aus dem Match mit», sagt Amacker.
Adrian Mischler aus dem Berner Team Venninagate ist schon zum zweiten Mal dabei: «Wir freuen uns über die spezielle Atmosphäre und die gute Organisation hier», sagt Mischler.
Für die Veranstaltung ist der Verein Swiss Major verantwortlich. Bei rund 160 E-Sportlern, 32 Teams mit 22 Nationalitäten ist die Organisation kein Zuckerschlecken. «Meine Motivation liegt darin, den Spielern den Wunsch nach einem internationalen Turnier zu erfüllen, der für mich unerfüllt blieb», sagt Dominik Schallmeiner. «Ich bekomme viel Dank von den Spielern und bin begeistert, wie friedlich die Community ist.»
Konzentration und Strategie sind entscheidend Dass CS:GO aufgrund seines Status als First-Person-Shooter auch schon negativ in die Schlagzeilen kam, hinterfragt Schallmeiner: «Ich empfehle jedem Amriswiler, diese Veranstaltung zu besuchen – sei es, um etwas Neues kennen zu lernen oder um Vorurteile abzubauen.»
Auch für die Spieler ist es selbstverständlich, CS:GO als Sport anzusehen. «Ich spüre, dass sich das Training auswirkt. Die Reflexe verbessern sich und die Konzentrationsfähigkeit steigt», sagt Amacker.
Auffallend ist, dass das Durchschnittsalter bei 20 Jahren liegt. Spieler über 30 Jahre bringen das nötige Konzentrationsvermögen nicht mehr mit. Denn CS:GO gilt in Sachen Konzentration und Strategie als Königsklasse.
Die Regeln: Fünf gegen Fünf spielen eine Art «Räuber und Polizei». Ein Team versucht in zwei Minuten, auf der Spielkarte eine Bombe zu platzieren. Das andere versucht, das zu verhindern, indem es die Bombe entschärft oder die Gegner ausschaltet.
Nach 15 Runden werden die Rollen getauscht. Wer zuerst 16 Runden gewonnen hat, gewinnt den Satz, und wer zuerst zwei Sätze gewonnen hat, den Match. Die besten Teams spielten am Sonntag um den Grossteil des Preisgeldes von 8000 Franken.
Dazu gehörte auch das Team Sinners aus Tschechien. «Wir sind ein neues Team und haben durch den letztjährigen Gewinner vom Turnier erfahren», sagt Jindrich Chyba. «Ich finde diese Veranstaltung sehr schön präsentiert, mit der Showbühne, den Teamlogos und den geräumigen Teamtischen», fügt Chyba, der schon an einigen internationalen Turnieren gespielt hat, an. «Es ist ein guter Zug von den Organisatoren, neuen Teams eine Möglichkeit zu bieten, sich zu präsentieren.»
Das ist auch das Ziel des Vereins Swiss Major. «Wir möchten mit dem Turnier die Schweizer CS:GO-Szene ins internationale Rampenlicht rücken», sagt Julian Fischbacher, ein weiterer Organisator des Turniers. Rund 20'000 Zuschauer verfolgten das Turnier online über die Streaming-Plattform Twitch.
Als Sieger des Turniers in Amriswil durften sich die Sinners aus Tschechien feiern lassen. Sie setzten sich im Final gegen ein Team aus Schweden durch.
Weitere Fotos vom Turnier in Amriswil im Internet: www.thurgauerzeitung.ch/bilder