Genossenschaft Alterssiedlung Frauenfeld: Auf eine Kündigung folgten 15 Präsidiumsjahre

Die Genossenschaft Alterssiedlung steht seit Donnerstagabend unter neuer Führung. Michael Lerch übergab an Hansjörg Stettler. Das Mietwesen übernimmt Regula Brunner von Franz Staubli.

Mathias Frei
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Der abtretende Präsident Michael Lerch, sein Nachfolger Hansjörg Stettler, der bisherige Vermietungschef Franz Staubli und Regula Brunner, die das Mietwesen übernimmt. (Bild: Mathias Frei)

Der abtretende Präsident Michael Lerch, sein Nachfolger Hansjörg Stettler, der bisherige Vermietungschef Franz Staubli und Regula Brunner, die das Mietwesen übernimmt. (Bild: Mathias Frei)

Am Schluss sagt Michael Lerch: «Ich habe es gern gemacht.» Ob seiner Verabschiedung ist er gerührt. Zur letzten Jahresversammlung der Genossenschaft Alterssiedlung Frauenfeld (GAF) mit Präsident Lerch müssen noch zusätzliche Stühle herangeschafft werden. 75 Stimmberechtigte sind am Donnerstag ins Alterszentrum Park gekommen, nicht zuletzt auch wegen des scheidenden Präsidenten. Zu Lerchs Nachfolger wählt die Versammlung Hansjörg Stettler, der dem Vorstand seit zwei Jahren angehört. Ein weiterer Wechsel ergibt sich durch den Rücktritt von Franz Staubli, der das Mietwesen acht Jahre lang betreut hat. Für ihn übernimmt Regula Brunner.

"Hätte Michael Lerch für das Präsidium zugesagt, wenn er vor seiner Wahl 2003 gewusst hätte, was alles auf ihn zukommt?"
(Heidi Hartmann, Vorstandskollegin)

In seinen 15 Präsidiumsjahren hat Lerch die GAF, die seit 1963 günstige Alterswohnungen an mittlerweile drei Standorten anbietet, auf Vordermann gebracht. «Hätte Michael Lerch für das Präsidium zugesagt, wenn er vor seiner Wahl 2003 gewusst hätte, was alles auf ihn zukommt?», fragt sich Vorstandskollegin Heidi Hartmann. Im Alter von 32 Jahren wurde Lerch damals gewählt und ist damit das amtsälteste Vorstandsmitglied. Stets habe er ein offenes Ohr gehabt für die Anliegen der Mieter. Lerch übergebe die GAF nun in einem sehr guten Zustand. Auch Stadträtin Elsbeth Aepli lässt es sich nicht nehmen, Lerch persönlich zu verdanken. «Die Stadt ist wirklich froh, dass die GAF 40 neue Alterswohnungen gebaut hat», sagt sie.

Neubau Reutenen 2 als Höhepunkt zum Ende

Auch Lerch selber resümiert über seine Amtszeit. Eine seiner ersten Amtshandlungen sei die Kündigung eines Hauswarts gewesen, und danach habe er auch noch den damaligen Kassier, der erkrankt war, interimistisch vertreten müssen. Unter Lerch wurde das Genossenschafterregister bereinigt. Zudem wurden bedarfsgerecht Einzimmer-Wohnungen zusammengelegt. Als Höhepunkt in Lerchs Amtszeit darf aber der Neubau Reutenen 2 bezeichnet werden, bei dem er als Baukommissionspräsident amtete. Die 45 Alterswohnungen fanden innert Kürze Mieter und konnten gestaffelt ab 1. Mai 2017 bezogen werden. Und das Beste: Statt der budgetierten Bausumme von 13,5 Millionen Franken konnte bei 12,1 Millionen abgeschlossen werden, wie Kassier Hugo Menzi verkünden kann.

"Die Stadt ist wirklich froh, dass die Genossenschaft über 40 neue Alterswohnungen gebaut hat."
(Elsbeth Aepli, Stadträtin)

Damit die gute Wohnqualität aufrecht erhalten werden konnte, wurden auch im vergangenen Jahr wieder etliche Renovationen durchgeführt. Lerch kann erfreulicherweise eine hohe Mietertreue feststellen. Bei einem Ertrag von 1,18 Millionen schliesst die Rechnung mit 31000 Franken Gewinn ab. Als Dividende werden 29000 Franken ausgeschüttet. Das Genossenschaftskapital stieg um 150000 Franken auf 1,43 Millionen.