Glosse
Am Samstag tierisch saufen: Wenn der Frauenfelder Stadtbiber mal steil geht, ist schnell jemand da, um das Tierli zu filmen

Murgspritzer: Das Biberdasein muss der pure Stress sein. Denkt sich zumindest TZ-Redaktor Mathias Frei – und hofft, dass sich das herzige Pelztier aus dem Murg-Auen-Park kommenden Samstag am Frauenfelder Winzerfest durch alle hundert Weine degustiert. Das gibt lustige Filmli.

Mathias Frei
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Ein ausgestopfter Biber im Naturmuseum Thurgau.

Ein ausgestopfter Biber im Naturmuseum Thurgau.

Bild: Donato Caspari

Biber is back. Nein, nicht Justin Bieber, der ans Open Air kommt. Denn dann müsste man Wolfgang Sahli und seinem OK gehörig den Kopf waschen. Vielmehr ist der Stadtbiber zurück. Sitzt gemütlich im Murg-Auen-Park und lässt sich seinen Znacht schmecken. Wie so üblich bei Lokalprominenz ist natürlich sofort ein Passant zur Stelle, filmt das schmatzende Pelztier und postet das Video auf Facebook. Dem Stadtbiber schwant wohl schon Übles, wenn er ans kommende Wochenende denkt.

Mathias Frei.

Mathias Frei.

Bild: Andrea Stalder

Am Winzerfest OK-Präsi Hämpel Wägeli ein Gläsli abschwatzen und dann sich mit Vorsatz durch alle (!) hundert (!) Weine degustieren: Das kann vielleicht unsereins. Aber der Stadtbiber steht immer im Fokus. Immer hat jemand ein Smartphone zur Hand, um das Tierli zu filmen, während es sich in den Brunnen auf der Promenade übergibt. Schlimmer als bei Stapi Stokholm, also von wegen Fokus. Mit diesem öffentlichen Druck muss der Biber umgehen können. Oder einfach erst am Winzerfest auftauchen, wenn es sowieso alle schon ziemlich lustig haben. Irgendeiner torkelt eh noch arger als man selber. Hoffentlich.