Die Gemeinde am Obersee hat noch keinen Nachfolger für René Walther gefunden. Beide Kandidaten scheitern am absoluten Mehr.
Urs Arpagaus aus Kradolf erhielt am Sonntag die meisten Stimmen. 225 Münterlingerinnen und Münsterlinger schrieben seinen Namen auf den Wahlzettel. Sein Kontrahent, Hans-Jörg Saner aus Landschlacht, liegt mit 214 Stimmen nur elf Stimmen dahinter. Um Gemeindepräsident zu werden, reicht das beiden nicht. Weil die zwei Kandidaten so eng beieinanderliegen und vor allem weil 91 Stimmberechtigte einen anderen Namen aufschrieben, scheitern Arpagaus und Saner am absoluten Mehr von 266 Stimmen. Neben der hohen Anzahl an Stimmen für «Vereinzelte» fallen auch die 48 leeren und 9 ungültigen Wahlzettel auf. Ein Zeichen, dass viele Bürgerinnen und Bürger offenbar mit der Kandidatenauswahl nicht warm wurden. Ein zweiter Wahlgang am 27. November wird nötig.
Rätsel gibt derweil das jüngste Verhalten von Urs Arpagaus auf. Er geriet in die Kritik, weil er Wahlkampfterminen unentschuldigt ferngeblieben war. Er begründete dies später mit Krankheitsfällen in der Familie. Ausserdem musste ihn der Gemeinderat zweimal darauf hinweisen, dass es nicht statthaft sei, auf Flyern und auf Wahlplakaten das Logo der Gemeinde zu verwenden. Dieser Zeitung schickte Arpagaus am Morgen des Wahlsonntags per E-Mail folgende Erklärung:
«Unabhängig vom Wahlkampf werde ich am kommenden Freitag im ‹Anzeiger› den EinwohnerInnen der Gemeinde eine bereits verfasste Kommunikation zukommen lassen, die auf jeden Wahlausgang passen wird. Der Humor wird nicht zu kurz kommen.»
Telefonisch zu erreichen für eine Stellungnahme war Arpagaus am Sonntag nicht.
Hans-Jörg Saner hingegen lässt sich von all dem nicht beirren, er möchte es auch nicht kommentieren.
«Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen und am 27. November werden die Karten völlig neu gemischt.»
Er spüre nach wie vor grossen Rückhalt in der Gemeinde. Er sei sehr zuversichtlich für den zweiten Wahlgang, zudem selbstverständlich und voll motiviert antrete.
Bei den Gemeinderatswahlen blieben Überraschungen aus. Die bisherigen sechs Mitglieder wurden klar wiedergewählt. Herausforderer Paul Müller blieb chancenlos.