In Arbon müssen bis zu 70 auswärtige Böötler ihren Hafenplatz räumen, weil ihre Verträge auslaufen. Die Stadt greift durch und gibt die Plätze den Ortsansässigen – das schlagt hohe Wellen in den sozialen Medien. Unter anderem ist von einem Schildbürgerstreich die Rede.
Die Wogen gehen hoch. In unserer Kommentarspalte und in den sozialen Medien diskutieren Leserinnen und Leser über das Durchgreifen von Jörg Zimmermann beim Hafen in Arbon. Der Arboner Stadtrat setzt das Hafenreglement um und verlängert auswärtigen Böötlern den Hafenplatz nicht. Davon sind auch ehemalige Arboner Steuerzahler betroffen. «Das ist ein Schildbürgerstreich und zeigt leider wieder einmal das negative Image von Arbon», schreibt ein Leser. Dieses Vorgehen sei «politisch einfach ungeschickt». Ein User auf Facebook findet «es traurig, diese Entwicklung in unserem Land zu erleben!» Ein anderer kommentiert lediglich mit einem Wort: «bireweich».
Nicht alle sehen es so drastisch. Eine Facebook-Nutzerin schreibt: «Ich finde es ja in Ordnung, dass zwischen Ortsansässigen und Fremden unterschieden wird. Jedoch sollte bei Fremden eine gewisse Bevorzugung gelten, falls diese über längere Zeit ortsansässig waren!» Sie löst damit eine Diskussion aus. «Wenn man bei einem ein Auge zudrückt, dann ist es eben genau Willkür und Vetterliwirtschaft», antwortet ein Leser.
Einige Leser stellen sich auf die Seite von Jörg Zimmermann. «Es gibt auch andere, die auf einen Bootsplatz warten und mindestens die gleiche oder eben eine grössere Platzberechtigung haben», kommentiert jemand. In das gleiche Horn bläst ein Leser aus Arbon: «Es ist völlig korrekt, und wir Arboner danken unserem Stadtrat Jörg Zimmermann, dass er Ordnung im Hafen schafft.» Er ergänzt: «Das Gesetz gilt für alle, und viele Arbonerinnen und Arboner, welche auf einen Hafenplatz warten, werden es Ihnen danken!»
Auch Bootsbesitzer melden sich zu Wort. «Ich bin, wenn immer möglich, auf dem See», schreibt eine Person. Sie sehe aber viele Bootsnachbarn, die nie draussen seien und deren Boote mit Pflanzen überwachsen seien. «Die Idee, zu prüfen, wer das Boot wirklich braucht, wäre wirklich erstrebenswert!» Diese Meinung teilt eine andere Leserin: «Einen Platz sollte nur haben, wer auch selber mindestens einmal pro Woche rausfährt.»
In einer Umfrage beim Onlineartikel der «Thurgauer Zeitung» zum Thema können sich Leserinnen und Leser mit ihrer Meinung einbringen. Bis Mittwochmorgen, 11 Uhr, haben rund 550 Personen gevotet – 58 Prozent sind zu diesem Zeitpunkt der Meinung, dass ehemalige Arboner Steuerzahler ihren Liegeplatz behalten sollen, 33 Prozent sind dagegen. Neun Prozent sind unentschlossen.
Sie können nach wie vor an unserer Umfrage teilnehmen – und sehen gleich auch den aktuellen Stand: