In der Kirche Trogen erhielten die Maturandinnen und Maturanden der vier Abschlussklassen der Kantonsschule Trogen ihr Zeugnis überreicht. Bildungsdirektor Alfred Stricker regte an, dieses als Zwischenziel zu sehen und nachher durchzustarten.
Unter dem Motto «Maturini – geschüttelt, gerührt und heute gekürt» fand am Mittwochabend in der Kirche Trogen die Maturafeier statt. Vier Klassen der Kantonsschule Trogen haben die gymnasiale Matura bestanden und konnten in Anwesenheit ihrer Familien, Freunden und Regierungsrat Alfred Stricker, Vorsteher Departement Bildung und Kultur, ihre Zeugnisse entgegennehmen.
Das Thema des Abends war in Anlehnung an den britischen Geheimagenten James Bond gewählt. Jener trank seinen Martini konsequenterweise geschüttelt und nicht gerührt. Rektorin Elisabeth Steger Vogt weiss, warum. Der Paranuss-Effekt besagt, dass beim Schütteln die grösseren Teilchen nach oben und die kleineren nach unten wandern. Das sorgt dafür, dass der Geschmack des Martinis an die Oberfläche kommt, während die Ethanol-Moleküle absinken. «Das war während eurer Ausbildung etwas anders», so Steger Vogt anlässlich ihrer Ansprache. «Hättet ihr nur das Geschmackliche an der Oberfläche abgesaugt, wäre euch die Substanz in der Tiefe verborgen geblieben.» Alles, was man in der Tiefe einmal verstanden hätte, bilde die Grundlage dafür, dass in Zukunft etwas wachsen kann.
Sie anerkannte weiter den Einsatz, den die Maturandinnen und Maturanden in den vergangenen vier Jahren und vor allem in den letzten Wochen geleistet haben. «Es zeugt von Reife, auf ein Ziel fokussiert hinzuarbeiten sowie Stress und Druck durchzustehen.»
Im Bereich Sprachen erhielt Lisa Müller aus Heiden das beste Maturitätszeugnis, während im Bereich Mathematik Khaled Kurdi und Maurice Rüthemann, beide aus Speicher, das beste Zeugnis in den Händen halten durfte. Die Preisträger wurden von der Industrie AR mit einem Betrag von 500 Franken geehrt. Der Jahrgangsdurchschnitt beträgt in der Abteilung Sprachen 4,9 und in der Mathematik 4,8. Beides Werte, welche gemäss Prorektorin Obergymnasium, Daniela Weber Klose, über den Ergebnissen der Vorjahre liegen. (pd/asz)
Stricker sprach davon, dass die zurückgelegte Gymnasialzeit «edle Spuren» hinterlassen habe. «Edle Menschen, edel gekleidet, in einer edlen Kirche», so der Bildungsdirektor weiter und verwies damit auf die 1780 entstandene, prunkvolle Grubenmannkirche, in welcher die Feier stattfand. Es sei allerdings ein Gemeinschaftswerk, welches es zu würdigen gilt. «Es braucht ein Umfeld, das euch unterstützt, um solche Leistungen zu erreichen. Und ich bin mir sicher, dass es euch auch auf dem weiteren Weg zur Seite stehen wird.» Stricker schlug vor, die Matura als Zwischenziel zu betrachten, sich zu überlegen, wohin die Reise nun geht und dann richtig durchzustarten.
Anschliessend war der grosse Moment gekommen: die Übergabe der Maturitätszeugnisse. In der voll besetzten Kirche wurden diese den Maturandinnen und Maturanden durch Steger Vogt und Stricker ausgehändigt. Und von diesem Moment an startete die Reise der jungen Erwachsenen in eine neue Zukunft.