30 Jahre Churfirstenchörli wurden mit einem unvergesslichen Jodelkonzert gefeiert. Mit zwei Uraufführungen zeigten die Sänger und Jodlerinnen ihre Stimmfacetten.
Was vor gut drei Jahrzehnten mit einer kleinen Schar Gleichgesinnter begonnen hatte, hat sich zu einem Chor mit hohem Niveau entwickelt. Dies stellten die Sänger und die zwei Jodlerinnen des Churfirstenchörli, unter der Leitung von Katja Bürgler, am Samstagabend eindrücklich unter Beweis. In der bis auf den letzten Platz besetzten katholischen Kirche genoss das Publikum ein unvergessliches Konzert.
Gekonnt spannte der Chor den Bogen vom zuerst eingeübten Stück, dem «Nachtbuelied» von Jost Marty, über den ersten Naturjodel, «de Wildhuser», zu zwei Uraufführungen. Eingestimmt auf den Abend wurde das Publikum mit dem Alpsegen von Hans Koller, Stein. Musikalisch bereicherten die Formation Stephanie Rutz, Orgel, Maya Stieger, Geige, und Katja Bürger, Schwyzerörgeli, das Programm.
Wie es sich für einen Chor im besten Alter gehört, wurde ein breites Repertoire gesungen. Die Zuhörer konnten eine «Alpfahrt i d'Sellamatt» miterleben, wurden auf eine Bergwanderung mitgenommen und erhielten die Aufforderung, zufrieden zu sein, mit auf den Weg. Unvergesslich auch der «Anna Koch Jodel», gesungen von Annelies Huser mit ihrer glasklaren Stimme und begleitet von Stephanie Rutz auf der Orgel.
Höhepunkte waren die beiden Uraufführungen, «Zäme johle, zäme singe», von Peter Roth und «Johle im Toggeburg» mit Musik von Katja Bürgler und Text von Walter Näf. Dass Walter Näf, Wil, aufgewachsen in Wildhaus und Präsident des «Goldenen Violinschlüssels», der höchsten Auszeichnung im Bereich Volksmusik, anwesend war und durchs Programm führte, empfanden die Mitglieder des Churfirstenchörli als besondere Ehre.
Geehrt und gerührt zeigte sich auch Peter Roth. «Das ganze Konzert ist ein unvergessliches Erlebnis, und dass meine Komposition so hervorragend dargeboten wurde, diese Harmonie von Gesang und Jodel, einfach wunderbar.» Lange anhaltender Applaus und zum Schluss dann Standing Ovations waren der Lohn für die unermüdliche Probearbeit und ein Konzert mit Liedern, welche direkt ins Herz gingen.
Launige Worte waren von Ehrenpräsident Fritz Forrer zu hören. Er blickte auf die Anfänge des Vereins und Höhepunkte der 30jährigen Geschichte zurück. «Unvergessen bleiben uns allen die Reise nach New Glarus und auf der Rückreise der Aufenthalt in Chicago.» Dass das Churfirstenchörli den Naturjodel «de Wildhuser» im Hard Rock Café zum Besten gab, brachte das Publikum zum Staunen.
Präsident Peter Looser sagte, dass die Mitglieder des Churfirstenchörli nicht nur gemeinsam «singen und johlen, wir sind wie eine grosse Familie». Dirigentin Katja Bürger schätzt an den Chormitgliedern ihre Verbundenheit mit den Traditionen und auch ihre grosse Offenheit gegenüber neuem Liedgut. «Und die zwei talentierten Jodlerinnen Annelies Huser und Katrin Abderhalden sowie Vorjodler Peter Looser mit ihren stimmlich ganz verschiedenen Facetten geben mir die Möglichkeit, mit dem Chor eine breite Palette von Jodelliedern einzuüben.»