Handball
Sieg gegen Fides/Otmar: TV Appenzell steigert sich im entscheidenden Moment

Handball-Erstligist Appenzell liegt gegen die Spielgemeinschaft Fides/Otmar nie im Rückstand. Als die intensive Partie unentschieden steht, können sich die Einheimischen steigern und gewinnen 26:23.

Martin Kradolfer
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Der Appenzeller Simon Manser setzt zum Sprungwurf an.

Der Appenzeller Simon Manser setzt zum Sprungwurf an.

Bild: Fabian Koller

Unmittelbar nach einer unglücklichen roten Karte gegen die Einheimischen stand es in der 52. Minute 21:21-Remis. Mit drei Treffern in Folge konnten die Innerrhoder mit 24:21 eine Vorentscheidung herbeiführen. Fides/Otmar hatte den Einheimischen aber alles abverlangt.

In der ersten Halbzeit bereitete den Platzherren der Linkshänder Konrad Wurst Schwierigkeiten. In der zweiten Hälfte konnten sich die Appenzeller besser auf ihn einstellen. Einen erheblichen Unterschied machte für Trainer Christian Hamm auch das Torhüterduo Jan Bischof und Flavio de Carli aus. «Beide zeigten hervorragende Paraden und gute schnelle Spielauslösungen. Unser Angriffsspiel war gegen die grossgewachsenen und stämmigen St.Galler stark gefordert. Das Durchkommen im Zentrum war äusserst schwierig. So hatte auch Sven Sutter nicht viel Platz am Kreis, sorgte jedoch mit seiner Präsenz, dass unsere Rückraumspieler zu Abschlüssen kamen», führte Christian Hamm erfreut aus.

Der ehemalige Winterthur NLA-Topskorer von Fortitudo Gossau, Lucius Graf, trumpfte besonders in der zweiten Hälfte auf. Immer dann, wenn die Partie auf Messerschneide stand, konnten die Appenzeller als Team überzeugen und wieder vorlegen.

Ein Kampf auf Biegen und Brechen

Auch wenn es über vier Minuten dauerte, bis das 1:0 fiel, führten die Einheimischen bis zur 10. Minute. Dann glichen die Gäste erstmals beim Stand von 4:4 erstmals aus. In der 19. Minute liess erneut Dano Waldburger die Platzherren mit 9:7 in Führung gehen und Thomas Bischof machte einen Penalty unschädlich. Vier Minuten vor der Pausensirene lagen die Appenzeller gar mit 12:8 vorne. Beim Stande von 13:10 liessen die Einheimischen die Chance zur erneuten Vier-Tore-Führung aus und mussten stattdessen durch einen Gegenstoss noch den elften Gegentreffer hinnehmen.

Nach Wiederbeginn lagen die Innerrhoder bis zur 42. Minute mit einem bis zwei Treffer vorne. Dann glichen die St.Galler zum 18:18 aus. Es folgte nun ein Kampf auf Biegen und Brechen. Fides/Otmar konnte jeweils den Führungstreffer postwendend ausgleichen. Beim Stande von 21:20 brachte Dano Waldburger den sechsten Siebenmeter nicht am Torhüter vorbei, wobei der St.Galler Keeper etwas verspätet einen Kopftreffer reklamierte. Die Schiedsrichter zeigten Dano Waldburger die rote Karte. Der eine halbe Minute später gefallene Ausgleich beflügelte aber die Einheimischen – besonders Lucius Graf, der bis zur 58. Minute drei Treffer in Folge erzielte und Appenzell mit 24:21 in Führung schoss. Als die Partie noch 60 Sekunden dauerte, lag Appenzell 25:23 vorne. Die Gäste stellten auf eine offene Deckung um. Dies brachte ihnen aber nichts ein und Yannick Inauen erzielte den 26. Treffer für Appenzell.

Cup-Hit gegen NLB-Team

Vor dem nächsten Meisterschaftsspiel am kommenden Samstag in Flawil folgt bereits am Mittwoch um 20.30 Uhr in der Sporthalle Wühre im Schweizer Cup der 1/16-Final zwischen Appenzell und dem NLB-Spitzenteam SG Wädenswil/Horgen. Die Zürcher sind Tabellenführer und gut in Form. «Natürlich sind wir der Underdog, doch versuchen wir alles, um dem Grossen ein Bein zu stellen», zeigt sich Trainer Christian Hamm kampfeslustig. Die Innerrhoder müssen auf die verletzten Laurin Manser und Fabrice Oberle verzichten. Thomas Loser ist angeschlagen, wird aber wohl den Back-up für Yannick Inauen machen können. Fraglich ist der Einsatz von Lucius Graf aus beruflichen Gründen.