Fasnacht
Vom «Königreich Herisau» und von «Kaiser Max»: Gemeindepräsident wird am Schnitzelbank-Abend auf die Schippe genommen

Seit über zehn Jahren ein fester Bestandteil der Herisauer Fasnacht ist der Anlass der Guggenmusik Izi bizi tini wini. Am Donnerstag traten am Schnitzelbank-Abend neun Gruppen auf.

Werner Grüninger
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Am Schnitzelbank-Abend war unter anderem die Gruppe Bläss zu sehen.

Am Schnitzelbank-Abend war unter anderem die Gruppe Bläss zu sehen.

Bild: Werner Grüninger

Neun Schnitzelbank-Gruppen präsentierten am Donnerstag nach Aschermittwoch ihre Schnitzelbank-Verse in den folgenden acht Lokalitäten: Narrendorf-Metzgete Chälblihalle, Wyburg, Schafräti, Engel, Alte Stuhlfabrik, Altes Zeughaus, Winestore Campanile da Marco (alle Herisau) sowie Schäfle (Waldstatt).

Sie zogen von Beiz zu Beiz und brachten die Besucherinnen und Besucher mit ihren Sprüchen und Liedern zum Lachen. Dabei wurden verschiedene Personen und Geschehnisse – persönlich, gesellschaftlich oder politisch – auf humorvolle Art auf die Schippe genommen.

Guggenmusik organisiert den Schnitzelbank-Abend

De Süd-Appezeller aus Waldstatt war ebenfalls am Schnitzelbank-Abend zu Gast.

De Süd-Appezeller aus Waldstatt war ebenfalls am Schnitzelbank-Abend zu Gast.

Bild: WG

Seit über zehn Jahren organisiert die Guggenmusik Izi bizi tini wini den Herisauer Schnitzelbank-Abend. Dieses Jahr traten folgende Gruppen auf: Trompf Buur, Herisau; Süd-Appenzeller, Waldstatt; Wasserratta, Chur; Thurgeier, Bischofszell; Zwei Räppler, Gossau; Pizokel Kligga, Chur; Alliglattohre, Flawil; Brambüeler, Chur, sowie Bläss, Appenzellerland. Zum Auftakt trafen sich alle Schnitzelbank-Gruppen beim «Winestore Campanile da Marco», danach zogen sie bis gegen Mitternacht von Beiz zu Beiz und unterhielten das Publikum mit ihren Schnitzelbank-Versen.

Beispiel von Schnitzelbank-Versen der Gruppe Bläss:

S Geld ischt rar im Königriich vo Herisau. De Kaiser Max, de rechnet zwor jo sicher gnau.
Ond gliich isch d’Scholdelischte lang – i glob, i spinn,
fascht no länger weder d Schlange bim WIN WIN.

Mer Appezeller hönd kän Dunscht, was z Bern abgoht,
mänt die Neu am erschte Tag im Bundesrot.
De Ueli Murer hät zwor gsäät, er well kä dere «Es»e,
aber vielecht wärets schläuer als diä Scheese.

Zom Geburtstag töm mer herzlech gratuliere:
Sit föfzg Johr liit üs Polizei of üsne Niere.
I föfzää Johr werd’s wieder loschtig – garantiert!
Denn wird di komplett Schroterei verpensioniert!

«Mol hi, mol her» hässt s Motto jetz bim z Alpegoh.
Vor luuter Dorscht töts Buure wacker ommeschloh.
Ond d Senne mönd bald wie de Muni gad a d’Chettere.
Denn chönds sogär im Aff in Schache abechlettere.

Im Schwarzwald osse het ös en brüewarm verzellt,
de Hotel bring mer erber wacker Schwizergeld.
All Woche chämm en Bundesrot, zwor en mit Glatze,
am liebschte spili dä – wie mer – mit junge Chatze.

Vor vierne Johre säät d’Regierig unverhofft,
Windrädli bruucht me nüd – omer us gäng de Loft.
De Loft het drait ond do demit – wie all de Rot.
De Dölfli treesselet – bis z’Uinäsch au äs stoht.

En Hoselöpf het’s OK mit em Chläus riskiert.
Vo jetz aa seiets nüme anem intressiert.
Dä Schwung hässt weleweg nüd Lätz – ond au nöd Chorz!
Er goht i Gschicht i – mit em Name Hörler-Morks!