Höhen und Tiefen: Das Gymi Appenzell blickt auf das vergangene Schuljahr zurück

Das Schuljahr 2017/18 des Gymnasiums St. Antonius startete mit einem Rückschlag. Trotzdem gelang es der Schulleitung, die Herausforderungen erfolgreich zu meistern – und neue Projekte zu realisieren.

Claudio Weder
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Das Gymnasium St. Antonius Appenzell blickt auf ein turbulentes Schuljahr zurück. (Bild: APZ (15. Oktober 2015))

Das Gymnasium St. Antonius Appenzell blickt auf ein turbulentes Schuljahr zurück. (Bild: APZ (15. Oktober 2015))

«Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt», sagte einst Wilhelm Busch – treffender liesse sich das Schuljahr 2017/18 des Gymnasiums St. Antonius Appenzell wohl nicht umschreiben. Es war ein turbulentes Schuljahr, das viel Unvorhergesehenes mit sich brachte, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht.

Vorweg die obligaten Zahlen: Zu Beginn des vergangenen Schuljahres verzeichnete das Gymnasium total 235 Schülerinnen und Schüler. Das sind neun Prozent weniger als noch im Vorjahr. Davon wohnten 15 Schülerinnen und Schüler im Internat – ebenfalls weniger als noch im Jahr zuvor. Begründet wird dieser Rückgang mit dem Schliessungsentscheid des Internats. Von Ende Mai bis Anfang Juni fanden die Maturaprüfungen statt. Von den 45 Kandidatinnen und Kandidaten haben alle die Prüfung bestanden.

Ein tragischer Verlust

Überschattet wurde das Schuljahr von einem traurigen Ereignis: Kaum waren die Sommerferien vorbei, musste Markus Urech, der seit Beginn des Schuljahres 2016/17 als Rektor amtete, aufgrund eines Krebsleidens sein Amt niederlegen. An Weihnachten 2017 verlor er den Kampf gegen die Krankheit. Der Verlust des Rektors hinterliess nicht nur emotional eine Lücke im Schulbetrieb: Die Schulleitung musste sich neu konstituieren, neue Aufgaben wurden verteilt. So übernahm Prorektor Marco Knechtle kurzerhand als stellvertretender Rektor die Führung der Schule. Mit Michel Corminboeuf wurde eine weitere Lehrperson hinzugezogen, die Arbeiten zu Gunsten der Schulleitung erledigte und die Prorektoren so punktuell entlastete. Die Stellvertretung von Urech als Lehrperson übernahm Andreas Meier. In dieser Konstellation konnte das Schuljahr erfolgreich zu Ende geführt werden.

Das Gymnasium St. Antonius hat aber auch Positives zu berichten: «Trotz der traurigen und tragischen Umstände musste das Schul- und Alltagsleben weitergehen. So konnten wir einige Projekte, die in Planung waren, weitertreiben und solche, die ihr Planungsstadium vollendet hatten, umsetzen», schreibt Marco Knechtle in seinem Jahresbericht. So wurde im Frühjahr zum ersten Mal die Studienwoche 2 durchgeführt. Während dieser nahmen – mit Ausnahme des Untergymnasiums – alle Jahrgänge an einem Sonderprogramm teil. Während die 3. Klassen eine Medien- und Kommunikationswoche absolvierten, starteten die 4. Klassen ihren Sprachaufenthalt in Frankreich, England oder Irland. Der 5. Jahrgang bestritt die traditionelle Wirtschaftswoche und die 6. Klassen besuchten die interdisziplinäre Woche zum Thema «Farben». Ein Teil der Angebote wurde eigens für die Studienwoche entwickelt. «Durch das Hinzufügen einer zusätzlichen Studienwoche konnten einige auf das Jahr verteilte Spezialveranstaltungen in einer Woche konzentriert angesiedelt werden», schreibt das Gymi.

Das Fazit ist positiv: «Sowohl das Format einer konzentrierten Studienwoche wie auch die einzelnen Teilangebote haben sich bewährt.» Ein nächstes Ziel bestehe nun darin, die Studienwoche fest in das Curriculum des Obergymnasiums aufzunehmen.

Ein weiterer Schritt in der Begabtenförderung

Im Weiteren konnte im Schuljahr 2017/18 auch das Konzept zur «Leistungsbereiten- und Hochbegabtenförderung» (LHF) abgeschlossen werden, das die Landesschulkommission der Schulleitung in Auftrag gab. Das Programm LHF sieht verschiedene schulinterne und -externe Angebote vor, die von leistungsbereiten und/oder hochbegabten Jugendlichen genutzt werden können. Diese reichen von der Möglichkeit, ein zweites Schwerpunktfach zu absolvieren, über die Teilnahme an Wettbewerben und Studienwochen bis hin zu Praktika und Frühstudien. Das Konzept wurde von der Landesschulkommission gutgeheissen und wird seit Beginn des neuen Schuljahres umgesetzt. Die Resonanz ist laut Jahresbericht gut, das Interesse stets steigend.